- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
275

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 275
Ferner kann man sagen, dass die Frage ebensosehr eine Frage
ist, wie etwas von dem individuellen Subjekt Unabhängiges aufge-
fasst werden kann, wie eine Frage danach, wie etwas von dem
Subjekt überhaupt Unabhängiges aufgefasst werden kann. Wird
die Forderung aufgestellt, dass das Aufgefasste als solches von dem
Subjekt abhängig sein soll, so muss auch das von dem individu-
ellen Subjekt Aufgefasste von diesem abhängig sein. Da nun der
Gegenstand als solcher von dem Auffassenden unabhängig sein
muss, so erhebt sich die Frage, wie etwas von dem individuellen
Subjekt Unabhängiges von diesem aufgefasst werden kann. Von
dem individuellen Subjekt wird aber doch angenommen, dass es
etwas von demselben Abhängiges, sich selbst, auffassen kann. Da-
mit fasst es auch das Subjekt überhaupt auf. Dies ist dann von
dem individuellen Subjekt abhängig und eins mit diesem. Die
Frage, wie das individuelle Subjekt etwas von ihm Unabhängiges
auffassen kann, ist dann dieselbe wie die, wie das Subjekt über-
haupt etwas von ihm Unabhängiges auffassen kann.
Wird diese Frage gestellt, so ist es auch verständlich, wie sie
in die Frage übergehn kann, wie die Erkenntnis dadurch, dass sie
eine gewisse Regel befolgt, objektiv sein kann. Da angenommen
wird, dass das Subjekt nur etwas von sich Abhängiges und damit
nur sich auffassen kann, so muss das Objekt die eigene Bestimmt-
heit des Subjekts sein. Das Subjekt, im Verhältnis zu welchem
dieses Objekt unabhängig sein soll, ist nun das individuelle Sub-
jekt. Der Gegenstand ist nun auch nicht das Aufgefasste, denn
das von dem individuellen Subjekt Aufgefasste ist von dem indi-
viduellen Subjekt abhängig. Das von demselben Unabhängige ist
nicht ein von ihm Aufgefasstes, sondern etwas, was dasselbe be-
stimmt. Es muss aber etwas sein, das nicht für das individuelle
Subjekt als individuelles kennzeichnend ist, denn dann wäre Er-
kenntnis nur für dieses Subjekt möglich, die Erkenntnis ist aber den
Voraussetzungen gemäss von diesem Subjekt unabhängig. Es muss
also das Subjekt überhaupt sein. Da ferner das individuelle Sub-
jekt stets als zeithch, eine bestimmte zeitliche Folge, gedacht wird,
und also doch ein zeitliches Subjekt angenommen ist, so ist das
Subjekt überhaupt auch Subjekt als zeitliche Folge, kausale Ver-
bindung. Das besondere Subjekt besitzt dann Erkenntnis, wenn
es von einer bestimmten Regel für die Verbindung bestimmt ist.
Ist jedoch die Verbindung ein Kausalgesetz, das im Subjekt als
solches liegt, so scheint jede Empfindung notwendigerweise wahr

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