- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
267

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 267
Falle muss aber die Auffassung durch die Bestimmtheit des Er-
kenntnisgegenstandes seine eigene Bes-timmtheit verlieren und in
der Erkenntnis aufgehen. Die gegebene Bestimmung der Erkennt-
nis muss also bedeuten, dass die Auffassung in der Erkenntnis
mit dem von ihr unabhängigen Erkenntnisgegenstande zusammen-
fallen muss. Es kann nicht gesagt werden, dass der Gegenstand
die Auffassung zur Erkenntnis nur spezifiziert, selbst aber nicht
Erkenntnis ist. Es wird später gezeigt werden, dass damit doch
auch der Gegenstand mit der Auffassung und der Erkenntnis zu-
sammenfällt. Fällt aber so der Erkenntnisgegenstand mit der er-
kennenden Auffassung zusammen, so ist auch das Subjekt als sol-
ches eins mit dem individuellen Subjekt und mit jedem einzelnen
Subjekt. Das vom Erkenntnisgegenstand abhängige Subjekt ist
nämlich dann nur das individuelle. Damit fällt aber auch dieses
mit dem Erkenntnisgegenstande zusammen, und dasselbe kann
von jedem einzelnen Subjekt gesagt werden. Das Schwanken bei
Kant ist also erklärlich. Der Erkenntnisgegenstand, das vom Sub-
jekt Unabhängige, worauf die Vorstellungen sich beziehen müssen,
um objektiv, um Erkenntnis zu sein, wird konsequent als der Be-
griff der Erkenntnis oder des Erkenntnissubjektes selbst bestimmt.
Dann ist aber das Subjekt, das sich auf den Gegenstand bezieht,
nicht das Subjekt als solches, sondern das individuelle, gleichzeitig
damit, dass diese in einander aufgehen. Hiermit ist aber auch das
Problem, wie Objektivität in der Erkenntnis, wie die Vorstellungen,
die subjektiv sind, sich auf ein Objekt beziehen können, eins mit
dem, wie etwas vom Subjekt UuEibhängiges aufgefasst werden kann.
Ehe wir dies zeigen, jedoch zunächst einige Untersuchungen.
Man könnte einwenden, dass die Beziehung der Vorstellungen
auf das Objekt nicht Übereinstimmung damit oder Bestimmtheit
davon zu bedeuten braucht. Sie sollte doch Bestimmtheit von
einer Begel sein. Man antwortet dann wohl, dass, wenn das Sub-
jekt in der Erkenntnis von einer Regel geleitet sein soll, es doch
nicht davon bestimmt zu sein braucht. Ich kann ja dem Gesetz
gemäss leben, mich in meinem Handeln danach richten, ohne das^
selbe zur Bestimmung zu haben. Hier handelt es sich indessen um
eine praktische Regel, nicht um ein theoretisches Gesetz. Ist jedoch
der Erkenntnisgegenstand eine praktische Regel, so kann er entwe-
der als eine technische Regel oder als ein Sollen, das etwas als sein
sollend aussagt, gedacht werden. Ist er eine technische Regel, so
kann entweder gesagt werden, dass die Objektivität der Erkennt-

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0281.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free