- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
259

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 259
lyse des ErkeDntnisvermögejis wesentlich deskalb unternimmt, um
zu zeigen, dass Auffassung eines von dem Subjekt Unabhängigen
möglich ist. Er unterscheidet mit Kant zwei Seiten in der De-
duktion, eine subjektive und eine objektive. Die subjektive ist eine
Analyse des Begriffs des Bewusstseins und zeigt diejenigen Be-
wusstseinsfunktionen auf, welche Bedingungen für jede Auffassung
eines Gegenstandes sind. Sie ist nicht eine empirisch-psycholo-
gische Untersuchung der Genesis der wissenschaftlichen Begriffe
in dem einzelnen Bewusstsein. »Sie will vielmehr die Bewusst-
seinsfunktionen aufzeigen, durch welche die Bildung aller unserer
Begriffe bedingt ist, und auf denen daher die Möglichkeit jeder
Einzelvorstellung beruht.»^ Die objektive Deduktion dagegen, die
der subjektiven parallel laufen soll, analysiert den Begriff des Ob-
jekts und weist die Kategorien als logische Bedingungen hierfür
nach. »Diese psychologische Zergliederung des Prozesses der Vor-
stellungsbildung geht der logischen Analyse, welche die objektive De-
duktion der Kategorien darstellt, genau parallel. Um die objektive
Geltung der reinen Verstandesbegriffe nachzuweisen, untersucht
Kant den Begriff des Gegenstandes und zeigt, dass er auf eben
den logischen Prinzipien beruht, deren Geltung in Frage steht.»
^
In dem Endpunkt der Deduktion sollen sich indessen diese beiden
Gedankengänge in einem vereinigen. »So schliessen sich auf dem
Gipfelpunkt der Deduktion die beiden Gedankenreihen, die wir ge-
trennt verfolgt haben, einheitlich zusammen. Die logische Geltung
der Kategorien von allen Gegenständen unserer Erfahrung beruht
darauf, dass die Bedingungen möglicher Erfahrung mit denen mög-
lichen Bewusstseins zusammenfallen.»^ Die Einheit des Bewusst-
seins fällt so mit der des Objekts zusammen. »So ist die Form
der Erfahrung mit der Form des Bewusstseins identisch; die for-
male Einheit des Objekts ist in der des Subjekts begründet.»
»Das letzte Einheitsprinzip, von dem aller Zusammenhang unserer
Erkenntnis abhängt, die transzendentale Einheit der Apperzeption,
vereinigt so in sich die Bedeutung eines höchsten logischen Grund-
gesetzes und einer höchsten psychologischen Einheitsbedingung.»*
Gemeint ist nicht, dass Kant nur die Einheit des Bewusstseins mit
der des Objekts verbindet, sondern dass er sie identifiziert. »Ihren

s.

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