- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
231

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 231
darin zum Ausdruck, dass er in Gegensatzverhältnis steht. Eben
als entgegengesetzt wird er als endlich bezeichnet. Er kann da-
her nicht als endlich so entgegengesetzt sein^ dass die Endlichkeit
das Entgegengesetzte wäre. Zu sagen, dass er als endlich entge-
gengesetzt ist, bedeutet nur, dass er als endlich wirklich endlich
ist. Die Entgegensetzung selbst kann nicht in derselben Entgegen-
setzung entgegengesetzt sein. Der Gegensatz, der in der Religion
vorliegt, die Endlichkeit, die hier überwunden ist, ist demnach
eben die Endlichkeit und der Gegensatz des Bewusstseinssubjekts
und des Objekts. Da die Endlichkeit hier eben in der Entgegen-
setzung von Subjekt und Objekt liegt, so wird übrigens der Ge-
gensatz zwischen endlich und unendlich, falls ein solcher angenom-
men wird, eben der zwischen Subjekt und Objekt. Durch diesen
Gegensatz soll nämlich das Unendliche selbst endlich und damit
im Bewusstsein entgegengesetzt werden, als Objekt entgegengesetzt
dem Endlichen als Subjekt oder umgekehrt. Übrigens wird sich
später zeigen, dass der widersprechende Gegensatz zwischen end-
lich und unendlich derselbe ist wie der zwischen Subjekt und Ob-
jekt.
Wir führen noch einen weiteren typischen Ausspruch an.
»Wir sind nun zum realisierten Begriff der Religion, zur vollen-
deten Religion, worin der Begriff es selbst ist, der sich Gegenstand
ist, gekommen. — Wir haben die Religion näher bestimmt als
Selbstbewusstsein Gottes: das Selbstbewusstsein hat als Bewusst-
sein einen Gegenstad und ist sich seiner in diesem bewusst: die-
ser Gegenstand ist auch Bewusstsein, aber Bewusstsein als Gegen-
stand, damit endliches Bewusstsein, ein von Gott, vom Absoluten
verschiedenes Bewusstsein: es fällt darein die Bestimmtheit und
damit die Endlichkeit: Gott ist Selbstbewusstsein, er weiss sich in
einem von ihm verschiedenen Bewusstsein, das an sich das Be-
wusstsein Gottes ist, aber auch für sich, indem es seine Identität
mit Gott weiss, eine Identität, die aber vermittelt ist durch die
Negation der Endlichkeit. — Dieser Begriff macht den Inhalt der
ReHgion aus. Gott ist dies: sich von sich selbst zu unterscheiden,
sich Gegenstand zu sein — der Geist. Dieser Begriff ist nun reali-
siert, das Bewusstsein weiss diesen Inhalt, und in diesen Inhalt
weiss er sich schlechthin verflochten: in dem Begriff, der der Pro-
zess Gottes ist, ist es selbst Moment. Das endliche Bewusstsein
weiss Gott nur insofern, als Gott sich in ihm weiss: so ist Gott
Geist, und zwar der Geist seiner Gemeinde, d. i. derer, die ihn

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