- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
219

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 219
sein, und dies gilt von ihnen auch innerhalb der Logik und der
Naturphilosophie. Es steht also fest, dass die Entwicklung von
logischem Denken zu Natur und Geist mit der Entwicklung von
Auffassen zu Aufgefasstem und Selbstbewusstsein zusammenfällt.
2. Die Entwicklung des subjektiven Geistes.
Am klarsten tritt jedoch ganz natürlich der erkenntnistheore-
tische Charakter der Entwicklung in der Geistesphilosophie her-
vor. Hier fasst nämlich Hegel selbst ausdrücklich Subjekt und
Objekt als Subjekt und Objekt im Bewusstsein. Es handelt sich
nicht länger um Subjekt und Objekt als abstrakt logische Kate-
gorien, die dem Bewusstseinssubjekt und dem Bewusstseinsobjekt
zugrunde liegen, sondern um die konkreteren Formen selbst. Der
Geist in seiner Unmittelbarkeit, der subjektive Geist, ist das einsei-
tige Bewusstseinssubjekt, das als solches endlich ist. »Der Geist
in seiner Idealität sich entwickelnd ist der Geist als erkennend.
Aber das Erkennen wird hier nicht bloss aufgefasst, wie es die
Bestimmtheit der Idee als logischer ist (§ 223), sondern wie der
konkrete Geist sich zu demselben bestimmt.»^ Der Geist in seiner
Idealität ist hier der subjektive Geist. »Die Entwicklung des Geistes
ist, dass er in der Form der Beziehung auf sich selbst ist, inner-
halb seiner ihm die ideelle Totalität der Idee, d. i. dass das, was
sein Begriff ist, für ihn wird, und ihm sein Sein dies ist, bei sich,
d. i. frei zu sein, - subjektiver Geist; in der Form der Realität
; — objektiver Geist». ^ Dieser ist nicht subjektiv in dem
Sinne, dass er ein einzelnes Individuum ist. Ein solches ist nach
Hegel nie Gegenstand der Wissenschaft. »Die Erkenntnis des
Geistes ist die konkreteste, darum höchste und schwerste. Er-
kenne dich selbst, dies absolute Gebot hat weder an sich, noch
da wo es geschichtlich als ausgesprochen vorkommt, die Bedeu-
tung, nur einer Selbsterkenntnis nach den partikulären Fähig-
keiten, Charakter, Neigungen und Schw^ächen des Individuums,
sondern die Bedeutung der Erkenntnis des Wahrhaften des Menschen
an und für sich, — des Wesens selbst als Geistes. Ebensowenig
hat die Philosophie des Geistes die Bedeutung der sogenannten
Menschenkenntnis, welche von andern Menschen gleichfalls die
Besonderheiten, Leidenschaften, Schwächen, diese sogenannten Fal-

Enzykl., S. 397.
’’
S. 394.

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