- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
191

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 191
dieser unmittelbaren Einheit ist also auch in diesem Falle das Be-
wusstsein sowohl angenommen als verneint, jedenfalls aber ist es
also darin gedacht. Hegel muss demnach bei dem Denken der
Unmittelbarkeit, der Vermittlung und der Vermittlung mit sich,
des Seins, des Wesens und des Begriffs das Subjekt, das Objekt
und das Subjekt-Objekt im Sinne gehabt haben, oder es ist zum
mindesten wahrscheinlich, dass er es gehabt hat.
Dann gilt das Gleiche auch von seinem Denken der Methode.
Er erhält ja, wie wir gesehen haben, den Charakter der Methode
als Subjekt-Objekt eben dadurch, dass er das Bewusstseinssubjekt
und das Bewusstseinsobjekt in Einem denkt. Da nun sachlich
diese nicht eins sein können, so muss das, was von Hegel vorgestellt
wird, das Bewusstseinssubjekt und das Bewusstseinsobjekt in ihrem
Gegensatze sein, wenn sie auch als eins vorgestellt werden. Hegel
meint ja, dass diese in Einheit mit einander ihren Charakter als
Bewusstseinssubjekt und Bewusstseinsobjekt verlieren, da es sich nun
aber so verhält, dass das Subjekt in Einheit mit seinem Gegensatz,
dem Objekt, gedacht. Nichts ist, da es nämlich die Bestimmtheit,
die es hat, verliert, und umgekehrt das Objekt in Einheit mit seinem
Gegensatz, dem Subjekt, seine Bestimmtheit verliert und damit Nichts
wird, so müssen doch in Hegels Gedanke, da er ja stets an etwas
denken muss, das Bewusstseinssubjekt und das Bewusstseinsobjekt
vorhanden sein. Dies geht auch aus der Art und Weise hervor,
wie er in der Darstellung des Werdens angiebt, wie die Entgegen-
gesetzten vereinigt werden müssen. Das Urteil wird als einseitig
und daher nicht geeignet bezeichnet, die spekulative Wahrheit
auszudrücken. Der Satz: das Sein und das Nichts sind ein und
dasselbe, muss daher durch den entgegengesetzten ergänzt werden:
das Sein und das Nichts sind nicht ein und dasselbe. Soll dem-
nach die spekulative Wahrheit in Urteilen aufgefasst und ausge-
drückt werden, was Hegel ja tut, so muss sie durch zwei ent-
gegengesetzte Urteile ausgedrückt werden, und diese können nur
durch eine Bewegung von dem einen zu dem anderen und umge-
kehrt vereinigt werden. Die Gegensätze werden also dadurch ver-
einigt, dass der Gedanke von dem einen zu dem anderen und um-
gekehrt gleitet. Ist es da das Bewusstseinssubjekt und das Objekt,
die vereinigt werden sollen, so geschieht es also dadurch, dass
man zuerst an das eine denkt und dann in dem Gedanken hinü-
bergleitet zu dem anderen und umgekehrt. Solchenfalls aber denkt
man doch stets an das Bewusstseinssubjekt und das Objekt. Man

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0205.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free