- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
179

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 179
beiden Seiten notwendig auf die andere bezogen ist, mit ihr zu-
sammenhängt, darum das Sein derselben setzt und fordert; zu-
gleich erhellt, dass jede Seite als negativer Grund, der sie ist, das
Nichtsein der anderen Seite setzt und fordert, dass also jede Seite
zu der anderen sich sowohl setzend als aufhebend, sowohl positiv
als auch negativ verhält, also selbst positiv als auch negativ ist,
_ — —.»^ Dies scheint nun ein klarer und deutlicher Standpunkt
zu sein, der gut mit Hegels eigenem übereinstimmt, und der be-
hauptet, dass die Urteile: A ist B und: A ist nicht B beide sowohl
wahr als falsch sind. Nichtsdestoweniger aber soll man nun nach
Fischer zwischen einem notwendigen und einem unmöglichen
Widerspruch unterscheiden können. »Der unmögliche Widerspruch
besteht darin, dass einem Begriffe ein widersprechendes Merkmal
beigelegt wird, wodurch ein unmöglicher oder absurder Begriff
entsteht, wie der gerade Kreisbogen, der viereckige Zirkel, das
hölzerne Eisen u. s. L Dagegen der notwendige Widerspruch ist
jene im Werden und in allen Arten des Werdens enthaltene Ein-
heit von Sein und Nichtsein, — — —. Man könnte diese bei-
den Arten des Widerspruchs kurz und treffend in folgender Weise
bezeichnen und unterscheiden: der unmögliche Widerspruch ist,
um in der Schulsprache der Logik zu reden, die »contradictio
in adjecto», der notwendige Widerspruch, welcher die Welt be-
wegt, ist die contradictio in subjecto.» Natürlich schliesst jedoch
die Behauptung, dass es wahr ist, dass A B ist, und dass A nicht
B ist, eine contradictio in adjecto in sich, da hierdurch ein wider-
sinniger Begriff entsteht. Offenbar denkt Fischer in dem Begriffe
einer contradictio in subjecto, die in dem Begriff der Bewegung,
der Entstehung, des Prozesses liegen soll, an einen Gegenstand,
der zuerst auf eine Weise, dann auf eine andere Weise bestimmt
ist.^ Damit wäre ein und dasselbe nicht zugleich sowohl bejaht
als verneint. Dies muss jedoch auch in dem notwendigen Wider-
spruche liegen, da das Werden und der Prozess nicht zeitlich
sein soll. Fischer erklärt sich hier offenbar wie Hegel die Mög-
lichkeit des Widerspruchs durch den Begriff des Werdens, dann
aber wird dieser notwendig zeitlich. Ferner sollte der Wider-
spruch der sein, der in der Einheit des Seins und des Nichts lag.
Diese aber wird von Fischer in Übereinstimmung mit Hegel als
Dasselbesein in Differenz gefasst. »Sein und Nichts sind dasselbe,
1
S. 497.
^ Ebenda.

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