- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
168

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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168 A. Phalen,
führung des Möglichkeitsbegriffes bei der Auflösung der Antino-
mien auf eine unberechtigte Weise den Widerspruch in das Sub-
jektive verlegt \ sofern der Einwand aber sich auf jede Auffassung^
des Widerspruches als nur der Auffassung zugehörend bezieht,
was sie ja tut, ist sie unberechtigt. Würde die Beziehung des
Widerspruchs auf die Auffassung in sich schliessen, dass er, ob-
wohl in das Subjektive verschoben, ungelöst bestehn bliebe, so
würde das bedeuten, dass das Denken, das den Widerspruch als
der Auffassung angehörig denkt, widersprechend wäre. Dann wird
aber eben vorausgesetzt, dass das, was für die Auffassung gilt, für das
Aufgefasste gilt und umgekehrt. Es wird Identität von Auffassendem
und Aufgefasstem vorausgesetzt. Wird diese Voraussetzung aufgeho-
ben, so braucht nicht das Denken eines widersprechenden Denkens
selbst widersprechend zu sein. Soll das Beziehen des Widerspruchs
auf das Subjektive ein Widerspruch sein, so muss dies bedeuten, dass
es widersprechend ist, den Widerspruch als der Auffassung zu-
kommend zu denken. Das Konstatieren eines widersprechenden
Denkens muss dann selbst widersprechend sein, was widersinnig
ist. Dass ein widersprechendes Denken ein Widerspruch ist, kann
teils das rein Tautologische bedeuten, dass das Widersprechende
das Widersprechende ist, teils dass das Denken eines widerspre-
chenden Denkens widersprechend ist. Das erstere ist natürhch
unbestreitbar, bedeutet aber nicht, dass das widersprechende Den-
ken nicht in einem neuen Denken widerspruchslos gedacht werden
kann. Eben weil Hegel den Widerspruch als sowohl der Auf-
fassung wie dem Aufgefassten zukommend betrachtet, wird der
Widerspruch überhaupt unmöglich zu denken, das widersprechende
Denken wird selbst ein Widerspruch, d. h. das neue Denken, das
ihn denkt, wird notwendig widersprechend.
Solange der Widerspruch überhaupt in einem Denken existiert,
ist dann jedes durchgeführte Denken der Wirklichkeit notwendig
widersprechend. Da dies nun widersinnig ist, so muss der Wider-
spruch getilgt, die Wirklichkeit desselben aufgehoben werden, und
nicht nur so, dass er doch in der Vergangenheit Existenz hal.
Solchenfalls müsste er doch in dem Denken der Wirklichkeit ge-
dacht werden, nämlich eben als vergangen. Er muss vielmehr

*


siehe hierüber wie auch im übrigen betreffs der Subjektivität des Wi-
derspruchs des Verfassers Abhandlung: »Om det kvantitativa betraktelsesättet i
lügiken».

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