- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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von diesen aus sich zu vorsichtigen Theorien über das Übersinnliche,
ausserhalb der Erfahrung Fallende erhöbe[1]. Was die
eigentlichen Neukantianer, wie z. B. Liebmann und Windelband, wie
auch die mehr positivistischen Kantianer, wie Riehl, betrifft, so
geht für sie die theoretische Philosophie in der Erkenntniskritik
auf, und diese beweist die Unmöglichkeit jeder Metaphysik. Es
fragt sich da indessen, ob nicht die geschichtliche Entwicklung von
Kant über Fichte und Schelling zu Hegel der Ausdruck einer mit
immanenter logischer Notwendigkeit fortschreitenden Entwicklung
der Kantischen Lehre ist, und ob nicht die moderne Kantauffassung
eben an die Seiten bei Kant angeknüpft hat, die, folgerichtig
entwickelt, zu Hegel geführt haben. Es dürfte sich kaum bestreiten
lassen, dass die neukantische Bewegung schon frühzeitig bei
gewissen Vertretern eine Neigung zum Fichteanismus gezeigt. Es ist
da von Interesse, zu untersuchen, ob nicht auch Hegels Lehre als
eine Konsequenz daraus zu betrachten ist. Man muss sich zu
diesem Behufe klar machen, aus welchem Gedankengange bei Kant
die Fichte-Schelling-Hegelsche Philosophie sich entwickelt hat, und
ob dieser Gedankengang noch in der modernen Kantauffassung
vorhanden und von den Neukantianern akzeptiert worden ist. Die
Ansichten hierüber scheinen ziemlich auseinanderzugehn.
Mehreren geschichtlichen Darstellungen nach ist die nachkantische
Spekulation als ein Versuch zu verstehn, aus Kants Lehre das Ding
an sich zu eliminieren. Nach anderen dagegen liegt ihr Fehler
eben darin, dass sie trotz der Kantischen Erkenntniskritik eine
Erkenntnis des Dinges an sich angenommen hat. Wieder andere
meinen, dass die Eliminierung des Dinges an sich zwar eine mit
Kants Grundgedanken völlig übereinstimmende Korrektion seiner
Lehre ist, oder wenigstens dass das Ding an sich keine von Kants
Standpunkt aus notwendige Hypothese war, dass aber der Fehler
wenigstens bei Hegel der war, dass er den Dualismus zwischen
Form und Inhalt der Erkenntnis beseitigen wollte. Solchenfalls
wäre seine Philosophie nicht als eine Weiterentwicklung des
Grundgedankens Kants zu verstehn, sondern im Gegenteil als ein
Abfall von derselben. So wendet sich Rickert, der jede Annahme
eines Dinges an sich als unmöglich zu beweisen ansieht, offenbar
gegen die Hegelsche und jede mit dieser gleichartige Spekulation,
wenn er sagt: »Dies Blau und dies Rot bleibt in jeder Hinsicht


[1] Ein typisches Beispiel hierfür ist Zeller’s berühmter akademischer
Vortrag »Über Bedeutung und Aufgabe der Erkenntnistheorie».

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