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Burüd in die Heimat! 407
Schon am Zage darauf durfte ich dem Könige, der stets mit jo
warmem, aufgeflärten Interesse, mit jo großartiger zFreigebigfeit und
beinahe väterlicher Güte meine Pläne gefördert, ihre Ausführung er:
feichtert und mich perjünlich ausgezeichnet hatte, über die Ergebnifje
der faum beendeten Neife Bericht erjtatten. —
Und nun jage ich euch Lebewohl! ch habe euch die Erlebnisse
von drei Jahren meines Lebens erzählt, von drei an Erfahrungen und
Erinnerungen reichen Jahren. Nicht um mit eingebildeten Großtaten
zu prahlen, auch nicht, um euch, ihr ungen unter meinen Lejern, zu
ermahnen, es ebenjo zu machen wie ich, habe ich diejen langen Bericht
iiber meine Abenteuer in Tibet gejchrieben. Nein, denkt das nicht;
erinnert euch, daß ich der legte Europäer war, der das geheimnisvolle
Land bejuchte, ehe England das Schwert gegen jenes friedliche Volf
zückte! Die Erde hat jest feine Geheimnisse mehr vor uns als die Pole,
aber in der Geiftes- und Gedanfenwelt gibt e3 unermeßliche Gebiete, Die
noch des Forschers harren. Und das Vaterland bedarf jeiner Söhne;
innerhalb feiner Grenzen warten eurer weit heirlichere, jchönere Auf-
gaben al3 die, die ich mir in Ajtens schneebedeckten Gebirgen und er-
jtidenden Wüften gejtellt und die ich auszuführen verjucht Hatte.
Stellt an euch selbst Hohe Anforderungen, arbeitet
und lernt entbehren und vergeßt feinen Augenblid, daß
des Vaterlandes Gejhid dereinjt in euren Händen liegt!
Verachtet nicht alles, was jest ijt, aber erwartet mehr von der
Zukunft als von der Zeit, in der wir leben, denn jie ijt im vieler
Beziehung jchlecht und darf euch nicht als Vorbild dienen!
Hütet euch vor dem, was verjchiedene Neuerungsjüchtige Fort—
schritt und Entwidelung nennen, und vor dem Schlechten in unjerer
Literatur, die sonst jo vieles Schöne und Wertvolle bietet! „In
dumpfen Gassen wachjen feine Lorbeeren“, und mit Feigheit und
Kapitulation ist nie ein Glüd umd eine Freiheit gewonnen worden,
wie gewisse Helden und Heldinnen jie veriprechen.
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