- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
354

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 28. Erneutes Vordringen gegen Lhasa

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354 Achtundzwanzigstes Kapitel,
die Kadaver einiger während unjerer Abwejenheit gefallenen Pferde
lagen. Die Kamele hingegen hatten jich außerordentlich erholt. Am
ichfechteiten ging es Mohammed Tokta, der noch immer über jein Herz
Elagte und dem ich vollftändige Ruhe verordnete.
Nach Ordeks Rückkehr hatten alle das Schlimmste gefürchtet, aber
jetzt herrschte wieder fröhliche Stimmung. Die Kosaken verfertigten
sich ein heimisches Saiteninstrument, eine Balalaika, und mit ihr, einer
tibetischen Flöte, einer Tempelglocke, zwei umgekehrten Kasserollen, der
Spieluhr und vier hellen Kehlen wurde am letzten Rasttage mitten
im Platzregen ein großartiges Konzert gegeben, das den größten
Jubel erweckte.
Am 25. August verließen wir endgültig das Hauptquartier;
Ladaf war jegt unser nächjtes Ziel. Ich hatte aber bejchlofjen, nicht
wejtwärts zu ziehen, ohne noch einmal nach Süden vorgerüct zu sein.
Die drei Kosaken, die noch feine. Tibeter gejehen hatten, hörten den
Erzählungen des Lama und Schagdurs mit größtem Interefje und
Staunen zu, und als ich ihnen–verficherte, wir würden in wenigen
Tagen auf ein ganzes Kriegsheer von Tibetern ftoßen, harrten fie mit
wachjender Spannung und Sehnjucht der Dinge, die da fommen jollten.
Ein trauriger Anfang des jegt angetretenen langen Zuges durch
Snnertibet war es jedoch, daß wir jchon beim Aufbrechen drei
Pferde, Die einen ganzen Monat Ruhe gehabt hatten, verloren. Zwei
stürzten gleich bein Lager, und das dritte kam nur noch über den erjten
Paß hinüber. Hinfichtlich des Terrains war diefer Tagemarjc) einer
der schlimmsten, die wir je gehabt. E3 hatte nachts gejchneit und am
Morgen regnete es in Strömen. Das ganze Land fieht aus, als be-
stünde es aus lauter Straßentot, in den man einfinkt; vergeblich jucht
man darin fejten Fuß zu fajien. Alle müfjen zu Fuß gehen auf die
Gefahr Hin, die Stiefel im Schlamm zu verlieren.
Wären unser nicht jo viele gewejen, jo hätten wir mehrmals die
Kamele, die bis zur Hälfte in den nassen Schmuß einfanfen, einfach
zurücklassen müssen. Die Laften werden ihnen jofort abgenommen und
auf einigermaßen tragfähigen Boden geftellt, damit fie nicht ebenfalls

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