- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
335

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 26. In Gefangenschaft der Tibeter

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In Gefangenjchaft der Tibeter. 335
Nachdem das Feld auf diese Weije geräumt worden war, be-
juchten ung zwei Nomaden, Die uns Fett und jaure Milch brachten.
Es war ihnen verboten, Entjchädigung dafür anzunehmen. Am aus-
dauernditen waren jedoch vier alte Männer, die ganz bei uns bleiben
zu wollen fchienen. Da wir fie. auf andere Weise nicht loswerden
fonnten, aingen wir ins Zelt, legten ung nieder und jtellten uns
ichlafend. Da e3 aber. gerade wieder zu gießen begann, krochen Die
vier Gäfte ebenfalls in das Zelt hinein, in dem es auch ohne fie jchon
eng genug war. Einer von ihnen ermunterte ung mit den Worten:
„Wißt ihr nicht, daß es euch den Kopf foften kann, daß ihr diejen
Weg gegangen jeid; alle, die von diejer Seite her Lhaja zu erreichen
verjuchen, werden enthauptet.“
Mitten durch das Zelt riejelte ein kleiner Regenbach, ver all-
mählich immer breiter wurde und ung zwang, beijeite zu rüden. Um
uns vor vollftändiger Überschwemmung zu bewahren, mußten wir ober-
halb. des auf langsam abfallenden Boden jtehenden Zeltes einen
richtigen Kanal graben. Diefer Nacht jahen wir mit verhältnismäßiger
Ruhe entgegen, wenigjtens hinsichtlich unserer Tiere. Sie durften nad)
ihrem Belieben frei umherlaufen, und wir jahen uns nicht einmal nad)
ihnen um, jondern ‚betrachteten fie als Koftgänger der Tibeter. Was
ung selbst betrifft, jo wurden wir von 37 Wachtpoften bewacht, deren
Feuer nachts einen jchwachen Schein durch den Regennebel warfen,
hauptjächlich auf der Seite nad) Lhasa.
Mährend des ganzen 7. Augujt waren wir Gegenftand vieler und
recht Läftiger Aufmerksamkeiten. Zuerft erfchien der Mann, der uns
mit Enthaupten gedroht hatte, und jchenfte uns einen Napf jaure Milch,
einen Sad Argol und einen Blajebalg, der uns bejonders willfommen
war. Ein anderer Tibeter namens Ben Nursu blieb volle drei
Stunden und erffärte ziemlich rückhaltlos, er jei beauftragt, bei uns zu
ipionieren. Er war jedoch jo nett, ung jo wichtige Auskünfte zu geben,
daß wir gar nichts gegen feine Zudringlichkeit hatten. Bon diejem Drte,
der Dschallokk hieß, rechnete er bis nach) Lhaja fünf Tagereijen, ob-
gleich ein Reiter die Hauptjtadt in einem Tage erreichen konnte. Wir

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