- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
317

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 25. Wir treffen Nomaden

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Wir treffen Nomaden. 317
In einem Tale lag ein totes Schaf und daneben feine Last, die
aus Salz beftand, das in einen Sad eingenäht war. In Tibet wird
nämlich neben dem Yak auch das Schaf als Lafttier benutzt. Auf
einem dominierenden Passe in einer jest vollständig mit Schnee be-
deckten Kette konnten wir einem ausgetretenen, viel benußten Wege
folgen, dessen Richtung nach dem Tengri-nor, dem etwa 100 Kilo—
meter nördlich von Lhasa liegenden See, führte.
Auf der TO Meter breiten Landenge zwijchen zwei Heinen Seen
wurde das Zelt wieder aufgejchlagen. Nach Berrichtung der gewöhn—
lichen Arbeiten jchliefen zwei von uns; ich hörte den Regen nieder-
gießen und fühlte, wie es vom Zelttuche herabtropfte. Schon um
8 Uhr winden die Tiere festgemacht; die Luft war ruhig, aber der
Regen ftrömte, als befänden fich über unjerem Lager Taujende von
Dachrinnen. E3 war ja die Negenzeit da, und es mußte aljo vor-
ichriftsmäßig regnen; wir hatten! fein Recht, ums zu beflagen. Bier
Stunden muß ich) wachen und fie) zeitweilig in der Belttür, wo es
einigermaßen geschützt ist. Es klatscht auf den Packsätteln der Maul—
esel wie in einer Waschmaschine, und von den Satteldecken rinnt das
Wasser in dicken Strahlen herunter. Wenn die Tiere sich schütteln,
umgibt sie eine Wolke von sprühenden Tropfen. Manchmal spitzen
sie die Ohren, und die Hunde knurren verdrießlich. Malenki läuft frei
umher und sucht nach Knochen; hier gab es Reste von tibetischen Mahl—
zeiten, und der hier liegende Yakdung war schon einmal umgedreht
worden, um beffer zu trodnen; man beabfichtigte aljo, wiederzukommen
und ihn zu holen.
Nun Fangen die Hunde wieder an zu bellen. O, nur ein blinder
Lärm! Einer unserer Maulesel hat fich losgemacht und jpaziert einen
Abhang hinauf. Sein Betragen demoralifierte einen der Kameraden,
und ich mußte fie mit großer Mühe wiedereinfangen; während einer
halben Stunde hatte ich wenigjtens Beichäftigung.
Nach einigen Stunden Schlaf zogen wir am 31. Juli über
hügeliges Land nad) Südosten. Als ich in meinen Sattel jtieg,
klatschte es, und nach ein paar neuen Schauern quatjchte es auch in

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