- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
82

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Eine gefährliche Wüstenreise

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

82 | Achtes Kapitel.
ein Bla ausgerodet, auf dem wir ung niederließen, und jo hatten
wir Schuß gegen den Wind, aber den Himmel als Dad).
Als ich am folgenden Morgen aufjtand, tobte der Sturm nod),
aber das Schilfdickicht jchügte gegen ihn, und das Teuer verbreitete
im Halbdunfel wohltuende Wärme. Schwerbeladen und langsam be—
ginnt jetzt wieder der Marsch beim Klange der Glocke des letzten
Kamels. Der Boden ist weich, und die Kamele sinken tief ein, be—
sonders das erste, das als Schneepflug dient und den nachfolgenden
den Weg bahnen muß. Ich reite auf meinem kleinen Grauschimmel
als Letzter im Zuge und folge dem Pfade, den die breiten Fußschwielen
der Kamele getreten haben. So geht es weiter, der unbekannten, un—
heimlichen Wüste entgegen. Wir sind jetzt schon von vollständiger
Todesstille und Ode umgeben; wenn es auf dem Monde Sandwüsten
gibt, können sie nicht weniger organisches Leben haben als diese. Es
gibt nichts, absolut nichts, was anzeigt, daß hier jemals Leben in
irgendeiner Gestalt existiert hat. Beim abendlichen Lager entbehrten
wir das Schilfdickicht sehr; wir waren jetzt allen Winden des Himmels
preisgegeben und dem umherwirbelnden, erstickenden Flugsande aus—
gesetzt, der inundurchdringlichen Wolkensäulen um unser kleines Feuer
kreiste. Islam und ich, die wir früher schon in einem jo entsetzlichen,
verheerenden Marjche die Takla-mafan-Wüfte durchquert hatten, wupten,
um was es fich handelte und daß diefes Unternehmen tatjächlich als
Wahnfirm bezeichnet werden konnte. Hier war die Wüste doppelt so
breit wie auf der Linie, auf der wir 1895 die Takla-mafan durchzogen
hatten und wo die ganze Karawane umgefommen war! Würde einer
von uns dieje neue Wüstenwanderung überleben? Dieje Frage jtellten
wir uns täglich im Stillen, jprachen aber nicht davon.
Ein großes Glück für uns war jedoch die regelmäßige, vorteil-
hafte Form, im der der vorherrjchende Wind den Flugjand zu
Dünen angehäuft umd aufgetürmt hatte. Diejer Wind, der hauptsäch⸗
lich imFrühling und Sommer mit ungeheurer Heftigkeit und Regel⸗
mäßigkeit weht, kommt von Ostnordosten. Er häuft den Sand zu
Wogen an, die denen des Meeres gleichen und ebenso hoch sind wie

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Thu Jan 11 14:43:53 2024 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/abetibet/0100.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free