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14 Siebentes Kapitel.
pelzverbrämten Mütze. Nun mußte er jeine Schicksale jeit unjerer Tren—
nung erzählen und wurde von jet an mit fejten Lohne wieder angeftellt.
Am 7, Dezember meldeten die Eingeborenen, daß es nach dem
Bunfte, wo der Fluß querüber zugefvoren jet, nicht mehr weit jei. In—
folge eines ganz bejonderen Glücdszufalles befand fich meine Karawane,
Die zu Lande gezogen war, in unjerer unmittelbaren Nähe, und ich
fonnte Die Kojafen benachrichtigen lafien, daß fie in Jangi-köll Halt
machen jollten. Der 7. Dezember wurde unjer le&ter Tag an Bord;
es war ordentlich traurig, Dies zu wiljen. Der Fluß ftrömt gerade
nad) Südosten; zur Linken dehnen fich unabjehbare Steppen von Grad
und Schilf aus, zur Rechten türmt fich der Hohe, unfruchtbare Sand
auf, dejjen Basis vom Flusse bejpült und unterminiert wird.
Kur in der Mitte jtand jet eine jchmale Rinne offen in der
man jedoch vor lauter Treibeis fein Wafjer jah. Hier trieben wir
mit ungemütlicher Schnelligkeit zwischen den Eisrändern hin, die flirrend
wie Glas zerjplitterten. Die Fähre fauchte wie eine Dorfjägemühle
vorwärt3> es war im höchsten Grade spannend und hübsch.
Bald erichienen einige Reiter am Ufer, es waren der Kosak Tscher—
noff, Faisullah und Nias Hadschi. Sie beitätigten, daß wir in einigen
Stunden an der Stelle jein würden, wo der Fluß querüber zugefroren
jet und wo feine menschliche Macht weiter fommen könne. Obgleich die
Sonne janf, mußten wir doc) noch dorthin. Erst wenn es unmöglich
war, auch nur einen Fußbreit weiterzutreiben, wollten wir Halt machen.
Keine Halbheit, feine Kapitulation! Nur unüberwindliche Hindernisse
jollten uns Halt gebieten. Die Laternen wurden angezündet, und in
den Kähnen, die uns durch die Mühle Iotjten, in der das Eis zu
Pulver zerqueticht wurde, brannten Fackeln auf hohen Stangen. Dann
wurde es jtill um uns her, die Fähre hielt, daS Treibeis tauchte unter
die erjte fompafte Eisbrüce. Am Ufer brannte ein gewaltiger Scheiter-
haufen. Bis hierher und nicht weiter ging es; hier erwartete ung die
Karawane, Unjere Flußreije war zu Ende! Wie im Traume
fonnte ich auf diese vergangenen Tage, die venezianischen Abende und
das herrliche, frifche Leben an Bord zurückblicken. —
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