- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
125

(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Reise auf dem Jenisei von Jeniseisk bis Turuchansk und zurück

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6. Kap.) Feierlicher Empsang. 125
er fur sein Leben fuchtete, so beschlosi er umzukehren. Aber indem er den
Schlitten nach Sudwest tenkte, drehte sich sein Kopf Wie eine Kompah
nadel aus ihrem Stifte um, sodcch sich das Gesicht nach dem Kloster Troitzkoi
wandte; als er aber den Schlitteu nach Nordost kehrte, kam sein Kopf
wieder in seine richtige Stellung. Nachdem er dies Ezperiment drei Mal
mit demselben Resultat roiederholt hatte. sah er wohl ein, datz es Gottes
unabanderlicher Mlle sei, daZ er die Reise fortsetzen sollte.
Den 7. Juli, Morgens halb sieben Uhr, meldete Schadrin durch
drei Schusse meine Ankunft in Turuchansk, und ich sah mit Schrecken,
dah eine grohe Schaar von Beamten der Stadt zu meiner Bewillkomm
nung angestiegen kam. Da ich aber vor Hitze, Mucken und dem Larm
der Leute wahrend der ganzen Nacht wenig geschlafen hatte, indem das
Schiff in einen schmalen FluMrm, an welchem die Stadt liegt, geschleppt
wurde, und da doch nach einer durchwachten Nacht ein Bischen Toilette
nothig war, wenn man, selbst nahe am Polarkreise in Sibirien, den Be
amten einer ganzen Kreisstadt Audienz ertheilen sollte, so war ich ftoh,
datz Gustav, meine Verlegenheit ahnend, der Deputation anzeigte, datz ich
schliefe. Zwischen acht und neun Uhr Vormittags war ich mit allen mei
nen Apparaten bei einem wohlhabenden Kosaken in einem den Umstan
den nach sehr guten Quartier. Ich beschlotz, die ersten Tage mit Beob
achtungen zuzubringen, da das Wetter sehr vortheilhast war, und man
wohl ungern eine solche Reise vergebens gemacht haben mochte, wenn es
spater ungunstig werden sollte. Ich nahm mir daher vor, weder Besuche
zu machen, noch anzunehmen. es mochte sein wer es wollte, hielt zu dem
Ende meine Thiir verschloffen und schlug mit Gustav’s Hilfe jeden Ver
such, zu mir einzudringen, kuhn zuruck. Als ich inde§ um halb zehn
Uhr meinen Sextanten und Chronometer nach dem Kirchhofe hatte brin
gen lassen, um einige Sonnenhohen zur Bestimmung der Zeit und der
Polhohe zu messen, und eben die Arbeit beginnen wollte, kam der ganze
vom Kreischef entsendete Schwarm wieder anmarschirt. Ich musite mich
daher umdrehen. und um Entschuldigung bitten, da ich beschaftigt ware.
Spater hielt ich, wie gesagt, die Thur verschlosseu, und wenn ich mit den
magnetischen Instrumentell aus der Stratze stand, lieh man mich in Ruh.
Da ich aber einmal einen Augenblick versaumt hatte, die gewohnliche Vor
sicht zu gebrauchen, drangte sich der Protopop des Ortes in mein Zimmer,

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