- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Abreise von Tobolsk. — Iwan Schlau. — Beschwerliche Fahrt in einem sibirischen Winter. — Lästige Ehrenbezeigungen in Kolywan. — Abhärtung und Gutmüthigkeit der sibirischen Bauern. — Ein paar unglückliche Zufälle. — Aufenthalt in Tomsk und Schilderung des Haushaltes eines sibirischen Kaufmanns. — Aufenthalt in Krasnojarsk. — Der Gouverneur Stepanow. — Schigemune. — Sibirische Kälte. — Nielsen in Lebensgefahr

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die fünf Meilen bis zur nächsten Station zurücklegen, um Pferde zu
bestellen, welche dort für uns bereit sein sollten; allein wir sagten ihm, daß
wir auf der nächsten Station übernachten wollten, und daß es also nicht
nöthig sei. Auf der Hälfte des Weges standen auch wirklich die achtzehn
Pferde bereit, und nun wurden die vier stärksten der von unserm Wagen
ausgespannten Pferde noch vor den schweren Packwagen gespannt, der
jetzt also dreizehn Pferde und drei Vorreiter bekam. Dies sah geradezu
spectakulös aus, und da die vielen Pferde einander in Unordnung brachten,
so befahlen wir, die vier wieder auszuspannen. Steht aus dem
Reisezettel (Poderoschna), den man mitbringt, daß man drei Pferde
bekommen soll, so bezahlt man blos für ein Troika, wenn auch die Bauern
wegen des schlechten Weges neun Pferde vorlegen müssen, oder die Pferde
zu Grunde gerichtet werden. Für ein Troika bezahlt man in Sibirien
15 Kopeken die Werst, also für 7 Werst oder eine deutsche Meile
105 Kopeken (gegen 12 Silbergroschen). Bekommt man nun neun
Pferde statt drei, so macht es nur etwa 1 Silbergroschen 4 Pfennige für
jedes Pferd eine Meile. Der Postbauer (Jämstschik) erhält ebenso wenig
Trinkgeld wie die Vorreiter, zu welchen letzteren gewöhnlich halberwachsene
Jungen gewählt werden. Dessenungeachtet schlugen sich manchmal
in den von Städten entfernten Gegenden die Bauern darum, uns zu fahren,
denn Geld ist hier rar und der Bauer hat im Winter für seine Pferde
nichts zu thun. Er gewinnt im Sommer hinreichend Getreide, Futter
und Fettwaaren, kann aber nichts verkaufen und also Geld nur durch
Fuhren verdienen. Jeder kann so viel Land bebauen, als ihm gefällt,
und Gras mähen, wo er will; daher hat jeder Bauer eine große Menge
Pferde und Schafe. Im Jeniseiskischen Gubernium waren Bauern, welche
Heerden von 100 Pferden hatten. Lebensmittel achtet der Bauer für
nichts, und Bezahlung nimmt er nie für Das, was man in seinem Hause
genießt. Daher kann man seine Erkenntlichkeit für die Aufnahme, die
man gefunden hat, höchstens dadurch bezeigen, daß man einige Kopeken
zu Wachslichtern vor das Obras legt, wobei in der Regel kein Widerstand
geleistet wird. Eine sehr redselige Bauersfrau, die uns außerst freundlich
und liebevoll bewirthet hatte, zeigte uns mit vieler Beredtsamkeit einige
schlechte Holzschnitte an der Wand, verschiedene Scenen aus der biblischen
Geschichte vorstellend, sowie ihre Obrase oder Heiligenbilder. Ihre

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