- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
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(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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mehr Ehre erlangen wir duch dieselbe, insonderheit
wenn Sie die Gesundheit, das vornehmste was des
Mensch hat, betrifft. Hat man nur gründliche Kenntniß,
so kann vieles ohne alle Gefahr entdeckt werden.
Die höhere Chemie hat sich in unseren Tagen mannigfaltige
neue Auswege erfunden, und die Erinnerung
an ein oder ander Exempel wird uns zeigen, was
davon mit Grunde zu erwarten ist.

Mehrere Arten von Krankheiten breiten sich verheerend
über weitgestreckte Länder, über bessere und schlechtere
Leute aus, ohne an und vor sich selbst ansteckend
zu seyn. Diese können nicht von der Lebensart, welche
für die, so davon angegriffen werden, so sehr verschieden
ist, herrühren; es muß hier also eine allgemeine
Ursache statt finden, die so wohl auf Vermögende,
als Arme würket. Der Luftkreiß ist für alle derselbe.
Man hat seit vielen Jahren auf dessen Schwere
und Temperatur acht gegeben, und davon unterschiedliche
Aufklärungen erhalten, die aber dennoch,
alle desselben Würkungen erklären zu können, nicht
hinreichend sind. Man muß also dessen Zusammensetzung
näher kennen lernen. Die Dünste und fremden Partikeln
sind so wohl der Menge, als der Beschaffenheit
nach, verschieden. Außerdem aber lehrt uns die Chemie,
daß dies elastische fluidum, welches unsere Erde
umgiebt, allezeit und allenthalben ein Mischung
sey, die aus drey verschiedenen Materien, nämlich,
aus guter Luft, verderbter Luft und Luftsäure besteht.
Die erste nennt Herr Priestley, wo nicht unrecht,
doch sehr gezwungen, die phlogisticirte Luft. Herr
Scheele aber mit mehrerm Grunde, Feuerluft, indem
nur diese allein das Feuer unterhält, die andern beiden
es aber auslöschen. Die letzte Art nennt man gewöhnlich
aër fixus; durch zureichende Versuche hoffe ich aber
gezeigt zu haben, daß sie eine besondere Säure sey.
Die Natur der erstern Art ist aber noch wenig untersucht,
doch scheint sie nach aller Ähnlichkeit kaum etwas
anders, als gute Luft zu seyn, die entweder mit
einem überflüßigen brennbaren Wesen, aber vielleicht
im Gegentheile durch einen unmerklichen Abbruch
brennbaren Wesens verdorben ist. Es wird aber
noch schwer seyn, zu entscheiden, welcher von
diesen beiden Sätzen der wahre sey. Von diesen dreyen
macht die Luftsäure immer den kleinsten Theil und
vielleicht selten über 1/15 von Volume der Atmosphäre,
aus, wenigstens an der Oberfläche unsrer Erde; die
verderbte aber immer das meiste, und weit mehr, wie
die reine.

Die verschiedenen Würkungen jeder dieser dreyen
auf die thierischen Körper ist noch im dicken Dunkel
eingehüllet. Die gute und zur Respiration taugliche
Luft muß doch gleichwohl etwas vortreffliches auswürken,
denn ohne diese kann man nicht leben. Man
hat geglaubt, daß sie eine unentbehrliche, auflebende
Nahrung mit sich führe, welches aber doch noch nicht
bewiesen ist, wenigstens scheint es nicht in einem electrico
bestehen zu können. Man wird vielleicht bald durch
Versuche entscheiden können, ob diese gute Luft,
schädliche, insonderheit phlogistische Partikeln wegführet,
indem die Luft, welche die Lungen passiret ist, zum
Atemholen untauglich wird, und derjenigen änlich ist
die phlogisticirt worden. Weiter werden wir hiedurch
zugleich erfahren können, ob das, was den größten
Theil des Luftkreises ausmacht, wenn es für sich allein
eingeathmet wird, deßwegen tödlich sey, indem es
schon vorher mit fremden Körpern geschwängert worden,
daß es nichts mehr aus der Lunge abzuführen im
Stande sey. Vielleicht möchte auch die Luftsäure ein
ungeschicktes Vehiculum für diese Partikeln abgeben, ob
sie gleich nicht vorher mit denselben vermischt sind; doch
ist es noch nicht ausgemacht, auf welche Art sie würke:
so viel weiß man nur, daß sie alle Irritabilität
vernichtet. Ich habe aus Thieren, die durch dieselbe getödtet
waren, noch ehe sie kalt wurden, das Herz ausgeschnitten,

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