- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. J43
verschieden als auch eins damit. — In Bezug auf den Anfang sind
die beiden Gedankengänge in dem Gedanken gegeben, dass der
Charakter als Anfang derselbe ist wie- der Charakter als reines
Sein. Es gilt hier offenbar dasselbe wie von der Unmittelbarkeit.
Der Anfang als Reflexionsbegriff kann nicht dasselbe sein wie das
reine Sein, soll aber doch dasselbe sein wie dieses. Indem diese
Begriffe ein und dasselbe sein sollen, müssen sie auch verschieden
sein. Analoges kann dann natürlich auch in Bezug auf die Be-
griffe Unmittelbarkeit und Anfang ausgeführt werden.
Wir untersuchen nun zunächst den Begriff des Anfangs in der
Wissenschaft, insofern der Anfang, der Charakter als Anfang, als
etwas anderes als die Unmittelbarkeit, die Anfang ist, aufgefasst
wird. Das Unmittelbare war als solches das Voraussetzungslose.
Man muss also in der Wissenschaft mit dem Voraussetzungslosen
beginnen, die Voraussetzungslosigkeit ist aber nicht dasselbe wie
der Charakter als Anfang. Das logisch Erste sollte als das Vor-
aussetzungslose charakterisiert werden. Wenn nun der Charakter
als Erstes nicht Voraussetzungslosigkeit bedeutet, so ist durch die-
sen letzteren Begriff das logische Prius nicht in seinem Charakter
als Erstes angegeben, wenn es auch als voraussetzungslos notwen-
digerweise zuerst ist. Das logisch Erste ist das Voraussetzungs-
lose, diese Ausdrücke sind aber nicht Synonyme. Solchenfalls hat
aber der Ausdruck Erstes in der Bedeutung von logisch Erstem
keine andere Bedeutung als das zeitlich Erste erhalten, nur dass
ein gewisser Begriff, nämlich das Voraussetzungslose, als Erstes
das logisch Erste genannt wird. Es ist damit nicht gesagt wor-
den, dass die Ordnung als solche in dem einen Falle etwas ande-
res wäre als in dem anderen, nur das, was geordnet ist, ist in
dem einen Falle etwas anderes als in dem anderen. Hat aber
»Ordnung» in dem Begriff zeitliche Ordnung dieselbe Bedeutung
wie »Ordnung» in dem Begriff logische Ordnung, so ist nach dem
oben Gezeigten die Ordnung als solche und damit die logische
eine Figur. Dasselbe gilt auch für solche Urteile, wie dass etwas vor oder
nach einem Andern, neben einem Anderen, oder dass es aufgefasst ist usw.
Wird nun indessen das Urteil: das Sein ist unmittelbar, wie ein gewöhnliches
Urteil aufgefasst, so muss bei dem Sein die Relationsbestimmung unterschieden
werden können, dann ist aber das Sein nicht unmittelbar. Soll von dem Sein
gesagt werden können, dass es unmittelbar ist, so muss es solchenfalls also
eins mit der Unmittelbarkeit sein, und diese kann dann keine Relationsbestim-
mung sein. Hiermit ist Hegels Gedanke gegeben.

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