- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVIII. 1931 /
4

(1914-1935)
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Sidor ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

FLORA KLEINSCHNITZOVA

Natürlich konnte und musste auch Dudiks Masstab bei der Beurteilung
in gewisser Beziehung nur subjektiv sein: einesteils wird er beim Suchen
und Finden der Werke begreiflicherweise von seinem historisch orientiertem
Hauptinteresse geleitet, andernteils muss er sich auf die wenig verlässlichen
und willkürlichen Angaben der alten Kataloge stützen, die von dem "Werke
so manchesmal nichts oder viel zu wenig besagen, um seine Identität
feststellen zu können. Immerhin wird wohl auch die Zukunft an Dudiks
Behauptung — wenigstens was die Literatur anbelangt — kaum mehr viel
ändern können; umsomehr, da ja gerade auf seinen Impuls im Jahre 1878
das Wertvollste in dieser Beziehung, die cechischen Handschriften, von der
schwedischen Regierung an das mährische Landesarchiv in Brunn abgegeben
wurden. Und Dudiks Verdienst bleibt es auch, der Erste gewesen zu sein,
der auch den Druckwerken verdiente Aufmerksamkeit widmete und durch
seine Beschreibung so manchen seltenen cechischen Druck der
Vergessenheit entriss.

Die 1852 publizierten Ergebnisse von Dudiks Schwedenreise waren eine
ernüchternde Enttäuschung für seine Landsmänner — man hatte sich unter
dem Einflüsse des sentimentalen Vergangenheitskultus der Romantik zu sehr
daran gewöhnt, aus Schweden zu erhoffen, was daheim nicht zu finden war:
neue, sensationelle Belege für eine erträumte kulturelle Vergangenheit. Und
da immer wieder die Hoffnung wach wurde, Dudik könnte sich getäuscht
haben, unternimmt der Philologe Dr. V. Flajshans mit Unterstützung der
Akademie in der Zeit vom 22. Dezember 1896 bis 3. März 1897 eine Reise
nach Schweden und Russland, um eine endgültige Revision in den Spuren
Dobrovsky’s, Pecirka’s und Dudiks vorzunehmen. Sein Interesse ist
aus-schliesslich auf die cechisch geschriebenen Manuskripte und Drucke gerichtet;
er kontrolliert im Verlaufe einiger Tage die Angaben seiner Vorgänger,
unterzieht einer neuerlichen Untersuchung nur jene Werke, über deren Identität
nach den bisherigen Angaben Zweifel herrschte, findet so auch einige bisher
ganz unbekannte Drucke, stimmt aber schliesslich Dudiks Ansicht bei. Denn
einesteils seien bei dem jetzigen Stande der Bibliotheken in Schweden keine
»Entdeckungen» mehr zu erhoffen, und anderenteils ist ja der wichtigste
Bestand der Beute, die Manuskripte, bereits in die Heimat zurückgekehrt.
Was erübrigt, ist eine Liste von ca. 100 cechischen Drucken, darunter eine
ganz geringe Anzahl von 5 — 6 bisher unbekannter Werke, die aber
gleichfalls auf literarischen Wert keinen besonderen Anspruch erheben können.1

1 V. Flajshans, Zprdva o ceste do Svédska a Ruska (Vestnik Ceské Akademie, 1897,
S. 306 u. f.).

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 16:13:11 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/bokobibl/1931/0012.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free