- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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O. WALDE

RICVS REX BOHEMIAE 1622 und auf das Titelblatt geschrieben: »Serenissimi
Friderici Regis Bohemiae Bibliothecae Heydelbergensi humillime offert et
dedit Albertus Molnar 1622». Über die späteren Schicksale des Buches
berichtet folgende Inschrift des Verfassers auf dem Vorsatzblatt: »Illustrissime
Potentissimoque Principi ac Domino Domino Mauritio Landgravio Hassiae
etc. Hune librum initiô Electorali Bibliothecae Heidelbergensi destinatum,
postea provide illinc ereptum, Humilis observantiae et grati animi ergo
offert et dono dat Albertus Molnar Szenciensis autor. Anno 1623 23.
Febr.»

Von den in Kassel befindlichen Ottheinrichschen Büchern aus der alten
Palatina haben mehrere später dem Heidelberger Jesuitenkolleg gehört. Ein
solches Kolleg wurde gegründet, sobald die Truppen der katholischen Liga
1622 die Pfalz besetzt hatten, und als Grundstock für die Bibliothek des
neuen Propagandainstituts wurden natürlich die zurückgebliebenen Reste
der kurfürstlichen Bibliothek verwendet.1 Nachdem der Protestantismus
und das alte Fürstenhaus wieder zur Macht gekommen waren, wurde das
Jesuitenkolleg 1649 aufgelöst, wobei wohl seine Bibliothek wenigstens zum
Teil an ihren ursprünglichen Besitzer, den Pfalzgrafen zurückgelangte, um
dann 1686 nach Kassel zu kommen. Unter solchen Büchern, die
Ottheinrichs Bildnis und sein Wappen in Gold auf dem Deckel tragen, sind zu
nennen: zwei Sammelbände in Quart, von denen der eine vier Inkunabeln,
der andere Gregorius des Grossen Erklärung der sieben Busspsalmen (Mainz
1495) und Athanasius in librum Psalmorum a Joanne Reuchlin translatus
(Tüb. 1515) enthält. Ausserdem finden sich auch andere ältere Bücher des
Heidelberger Jesuitenkollegs, die keine näheren Angaben enthalten, dass sie
aus der Bibliotheca palatina gekommen sind. So z.B. eine Auflage des
Sachsenspiegels (Augsb. 1482).

An Büchern aus der von den Schweden in Böhmen und Mähren
gemachten Kriegsbeute findet sich in Kassel fast nichts. Ich habe mir nur
einen Band aus der Dietrichsteinschen Bibliothek auf Schloss Nikolsburg
und einen aus dem Olmutzer Jesuitenkolleg notiert, von denen
mindestens der erstere den Weg über Schweden genommen hat. Es ist dies ein
1572 in Köln gedrucktes liturgisches Werk mit dem Titel Sacrarum
ceremo-niarum libri tres, welches das gedruckte Exlibris der Dietrichsteinschen
Bibliothek hat. Dass sich das Buch in der Bibliothek der Königin Christine
befunden hat, ergibt sich aus den Resten eines älteren Rückensignums, die

1 Vgl. unten den Bericht über die Mainzer Stadtbibliothek, in der sich noch immer zahlreiche Bücher aus
Ottheinrichs Bibliothek in Heidelberg befinden, die später im Besitz des Heidelberger Jesuitenkollegs waren.

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