- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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BÜCHER- UND BIBLIOTHEKSGESCHICHTLICHE FORSCHUNGEN 109

Schriften dürfte jedoch bisher unbekannt gewesen sein. Dies gilt vor allem
für mehrere, die von Dr. med. Jacob Conrad Praetorius von Perlenberg
(f ca. 1624) in Brunn geschrieben sind oder ihm wenigstens gehört haben,
dessen wohlversehene Bibliothek, wie wir bereits bemerkt haben, der
Bücherei des Kardinals Dietrichstein auf Schloss Nikolsburg einverleibt wurde
und mit dieser die Reise nach Schweden antrat. Praetorius war ein eifriger
Anhänger von Theophrastus Paracelsus, und die in der Stockholmer Kgl.
Bibliothek verwahrten handschriftlichen Kataloge seiner Bibliothek führen
über 30 Schriften von diesem auf.1 Das Uppsala-Exemplar von Paracelsus,
Chirurgische Bücher und Schriften (Strassb. 1605) hat Praetorius gehört, der
es 1609 in Bruun gekauft und durch ausführliche Randbemerkungen
erläutert hat.2 Auch unter den vielen Paracelsushandschriften in Leiden
befindet sich mindestens eine von Praetorius geschriebene, was aus leicht
erklärlichen Gründen von dem Paracelsusforscher Sudhoff nicht bemerkt
werden konnte, da nur die Hand des Besitzers den Ursprung des Manuskriptes
verrät. Cod. Voss. Chym. Fol. 30 hat Praetorius gehört, und u. a. ist der
Teil der Handschrift, der Paracelsi Philosophia enthält, von ihm in Brunn
1617 geschrieben.3 Einige der übrigen chemischen Handschriften in Vossii
Sammlung sind gleichfalls ganz oder teilweise von Praetorius geschrieben.4
Die beiden grossen Paracelsushandschriften aus der Rosenbergschen
Bibliothek in Prag, die über 2,000 Folioseiten umfassen, enthalten das
Wichtigste von Paracelsus’ theologischer Produktion und sind die vollständigste
Sammlung derselben, die überhaupt existiert.5 Alles dies ist um 1575,
vielleicht während einiger Jahre, in einem Zusammenhang abgeschrieben, und
zwar aller Wahrscheinlichkeit nach für Peter Wok Rosenbergs oder seines
Bruders, des Fürsten Wilhelm, Rechnung. Ich schliesse dies daraus, dass das
bei der Abschrift benutzte Papier im Wasserzeichen den gekrönten Doppel-

1 Siehe ausführlicher über Praetorius: Walde, Krigsbyten, 1, S. 274 ff.

2 Vorn im Buch, gibt er eine ausführliche Inhaltsübersicht des "Werkes Idea medicinae philosophiae
(Basel 1571), das von dem Paracelsusschüler und dänischen Arzt Peder Jörgensen verfasst ist.

3 Die Teile der Handschrift, die Paracelsus; betreffen, sind ausführlich beschrieben von Sudhoff
in seinem Versuch einer Kritik der Echtheit der Paracelsischen Schriften, Th. 2 (Berlin 1899), S. 618 ff.
Nr. 117. Die in seinem Verzeichnis unmittelbar vorhergehende Handschrift, die sich in Vatikan befindet,
kennt Sudhoff nicht durch Autopsie, sondern nur durch das Inhaltsverzeichnis, das er von dem
damaligen Präfekten der Vatikanbibliothek, dem jetzigen Kardinal Fr. Ehrle, erhielt. Auch dieser Codex
stammt zweifellos von Praetorii Hand. Eine ausführlichere Beschreibung desselben hat Dudik in seinem
Iter romanum, 1 (Wien 1855), S. 229 f. gegeben.

4 Dies gilt für die Codd. Voss. Chym. 4:o Nr. 1 & 2, die auch Praetorii Supralibros haben, sowie für
Cod. Voss. Chym. Fol. 39, wo jedoch nur der Titel von ihm geschrieben ist. Dieser Band enthält auch seinen
etwas schwer lesbaren Namenszug.

5 Codd. Voss. Chym. Fol. 24 & 25. Sie sind sehr eingehend von Sudhoff a. a. O., 2, S. 306—435
beschrieben.

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