- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XIV. 1927 /
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(1914-1935)
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DIE ILLUSTRATIONEN IN GUSTAF VASAS BIBEL __________121

Die eine, auf die hier die drei Evangelisten zuriickgehen, ist eine sehr
ansprechende charakteristische Arbeit des oben erwähnten »Illustrationsstiles»
Lukas Cranachs d. Ä.; die Leichtigkeit von dessen Ausfuhrung ist freilich in
der Kopie gänzlich verloren gegangen. Die andere, die das Bild des Paulus
mit der Botin Phoebe bringt, eine Kopie wiederum nach Georg Lembergers
Folge fur Melchior Lotthers Oktavausgaben (vgl. Anm. 4, S. 104), konnte
dem Monogrammisten A W zugeschrieben werden; auch hier ist freilich dessen
charakteristische kalligraphische Manier in der Kopie völlig verwischt.

Die grosse Darstellung Christi am Kreuze mit Maria und Johannes,
die aus dem Rahmen der iibrigen Ausstattung völlig herausfällt, hat
gegen-iiber den erzählenden Bibelillustrationen im eigentlichen Sinn den rein
reprä-sentativen Charakter eines »Kanonbildes», wie solches als Schmuck der
Missalien diente. Der vorliegende Holzschnitt ist denn auch als Kopie eines
solchen nachgewiesen, das in engster Beziehung zu Schweden steht. Das
Original findet sich, von I. Collijn entdeckt, 1513 in dem in Basel von Jakob
von Pforzheim gedruckten Missale Upsalense verwendet.1 Dieses Kanonbild,
das zuerst 1510 desselben Druckers Ausgaben des Missale Augustense und
des Missale Saltzburgense schmuckte, ist von C. Dodgson als Arbeit des in
Basel nachgewiesenen Monogrammisten D S erkannt worden.2 In seinem
ersten Zustande weist es ein iiber Maria emporflatterndes Ende des
Lenden-tuches Christi auf, das aber bereits 1511 in der Ausgabe des Missale
Brixi-nense fehlt, ebenso wie in der dieser folgenden des Missale Upsalense.
Dieser zweite Zustand ohne jenes Lendentuchende hat denn auch der Kopie
in Gustaf Vasas Bibel zur Vorlage gedient. Als wohl erste Verwendung
dieser von Richolff lediglich aus altem Vorrat ubernommenen Kopie ist die
von Dodgson und Collijn nachgewiesene 1526 im Stockholmer Neuen
Testament3 anzusehen. Das Original ist getreu wiedergegeben worden, nur verrät
sofort eine gewisse Steifheit und Erstarrung die ängstliche und pedantisch
abschreibende Kopistenhand. Die Strahlenfullung der grossen
Scheiben-nimben ist eine äusserliche Zutat, die zum leichten Unterscheidungsmerkmal
wird, ebenso wie die Richtigstellung des im Original spiegelbildlich verkehrt
gegebenen Titulus, die Dodgson verzeichnet. Der eigentumlich herbe Reiz

1 Isak Collijn, Canonbilden i Missale Upsalense 1513, in: Kyrkohistorisk Årsskrift,
1911, S. 119 ff. Mit Abb.

2 Campbell Dodgson, Die Holzschnitte des Baseler Meisters D S, in: Jahrb. derPreuss.
Kunstsammlungen, Bd. 28 (1907), S. 27, S. 32 Nr. 2. Mit Abbildung des ersten Zustandes.
Desgl. ELFRIED BOCK, Holzschnitte des Meisters D S, Berlin 1924, herausg. im Auf tråg des
deutschen Vereins f. Kunstwissenschaft, Nr. 27 und Tafel XV.

3 Faksimileausgabe herausg. von Aksel Andersson, Upsala 1893.

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