- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
102

(1914-1935)
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102 ADOLF SCHMIDT

Das Wasserzeichen der sechs Blätter ist ein gotisches p, dessen
senkrechter Schaft sich oben in zwei hörnerförmige Enden nach links und
rechts umbiegt und unten in eine dreiblättrige Blüte ausläuft, es kommt in
dieser Gestalt bei Briquet nicht vor.

Die drei Folianten sind auf sechs Bünde geheftet, die von aussen in
die sehr dicken Holzdeckel eingelegt und innen verkröpft sind. Die Bünde
bilden auf dem unverzierten Rücken sechs dicke Wülste, zu denen auf dem
obersten und dem untersten Felde noch die niedrigeren, durch Querstriche
verzierten Wülste der Fitzbünde kommen. Das Kapital ist aus blauen und
ungefärbten Hanffäden geflochten. Die Deckel sind mit dunkelbraunem
kräftigen Leder überzogen, das mit blinden Linien und Einzelstempeln
verziert ist. Durch dreifache Linien wird auf den Vorderdeckeln ein
dreiteiliger Rahmen gebildet, auf dessen äusserer Leiste, sich mit den Spitzen
berührend, Stempel in Rautenform sitzen, die 32 mm hoch und 28 breit sind.
Sie stellen einen stehenden heiligen Bischof dar, der auf der Rechten ein
Kirchenmodell trägt und mit der Linken den Bischofsstab hält. Blumen
spriessen zu seinen beiden Seiten empor. Ich vermute, dass es der heilige
Ansgar, Bischof von Bremen, sein soll, der als Kirchengründer, wie manche
anderen Bischöfe, auf diese Weise dargestellt wird. Das Bild des Apostels
des Nordens war wohl zunächst für Einbände berechnet, die zur Ausfuhr
nach Skandinavien bestimmt waren, der Buchbinder hat den Stempel dann
auch für andere Einbände benutzt. In den durch das Aneinanderreihen
dieser rautenförmigen Stempel gebildeten Dreiecken sitzt je ein 14 mm im
Durchmesser grosser mit einem Perlenrand versehener Rundstempel mit
einem Schwan. Die mittlere Leiste wird vollständig ausgefüllt durch
viereckige Stempel (21 X 19 mm) mit einem einköpfigen Adler, die in
Rollenform in zwei Reihen über- und nebeneinander gesetzt sind. Wie bei der
Buchbinderrolle überschneiden sich auch hier gelegentlich die Einzelstempel.
In der innersten Leiste sind ebenfalls rollenmässig zwei Reihen rechteckiger
Stempel (20 X 10 mm) angeordnet, die in einer mittleren Raute einen
schreitenden Löwen enthalten, in den sechs Dreiecken um die Raute Zweige mit
Blüten und Früchten. Das Mittelstück ist ein schmales hohes Rechteck
(215 X 50 mm), das sechsmal übereinander einen Rundstempel von 24 mm
Durchmesser enthält mit dem Bilde des stehenden heiligen Antonius, in der
Rechten das T-Kreuz, in der Linken eine Glocke. Auch das Schwein fehlt
nicht, den Grund füllen Ranken aus. Auch dieses auf Lübeckischen
Einbänden ungemein häufig vorkommende Stempelbild, das nach Collijn1, auch

1 Zeitschr. d. Ver. f. Lübeck. Gesch., Bd. 9, S. 286.

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