- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
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(1914-1935)
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DIE HOFBIBLIOTHEK JULIUS ECHTERS 31

berg i. J. 1575, über den Scharold berichtet hat.1 Er fragt dort nach einem
grossen Werke des Trithemius: Chronicon Franciae, das auf seine Kosten
abgeschrieben werden soll. Unter diesem Chronicon sind die Annales de
origine Regum et gentis Francorum zu verstehen, die Trithemius in drei
grossen Bänden geschrieben haben will. Der Herzog übersendet eine Liste
der ihm bekannten Werke des Polyhistors, auf der die beiden in Tübingen
vorhandenen Stücke: Chronicon Hirsaugiense und Catalogus scriptorum
eccle-siasticorum sive illustrium virorum mit einem "j* gekennzeichnet sind, und
bemerkt, dass sie schon gedruckt seien, muss aber bezüglich des Chronicon
Franciae Fehlmeldung machen. Daraufhin verzichtet Julius auf die Abschrift,
macht aber auf dem übersandten Verzeichnis die Bemerkung, er glaube das
»Insigne Opus Annalium» auf dem Marienberge dereinst bei seinem
Vorgänger Friedrich von Wirsberg gesehen zu haben. Die Handschrift, die Julius
meinte, wird im Jahre 1572 mit der alten Hofbibliothek verbrannt sein.
Silbernagl2 vertritt die Anschauung, es könne kein ausgearbeitetes Werk
sondern nur eine ungeformte Materialiensammlung gewesen sein. Interessant
ist die Äusserung Herzog Ludwigs, dass die beiden Tübinger
Trithemius-handschriften »Ihm truckh» seien, eine Mitteilung, von der Julius in seiner
Antwort sagt, dass auch er schon davon »gut wissens gehabt». Nun lag
allerdings der »Catalogus scriptorum ecclesiasticorum» 1575 schon in
mehreren Ausgaben gedruckt vor, aber vom »Chronicon Hirsaugiense» nur die
knappere erste Bearbeitung, während die zweibändige, in der Tübinger
Handschrift enthaltene Umarbeitung erst 1690 unter dem Titel »Annales
Hirs-augienses» vom Kloster St. Gallen nach einer dortigen Abschrift
herausgegeben wurde, die entweder während der Anwesenheit des Hirsauer Abtes
Wunibald dort gefertigt worden war, oder selbst Abschrift einer Weingartner
Kopie ist. Für die historischen Schriften des Trithemius zeigt Julius noch
25 Jahre nach dem geschilderten Briefwechsel mit dem Herzog von
Württemberg lebhaftes Interesse. Wohl dem gleichen Zwecke, der Gewinnung
einer Abschrift für seine Bibliothek, diente im Jahre 1600 das Ersuchen an
den Dekan von Komburg um Übersendung des fabulosen Hunibaldus »De
origine Francorum». An dessen Stelle erhielt er zwei andere Werke gleichen
Titels übersandt, das eine von Trithemius, das andere von Aimoin von
Fleury.3

Eine merkwürdige Nachricht bringt F. Reuss in seinem »Kurzen Abriss

1 A. a. O., I (1821), S. 40-45, vgl. Hefele, a. a. O., S. 51 f.

2 Isidor Silbernagl, Johannes Trithemius. Aufl. 2 (Regensburg 1885), S. 183.

8 Hefele, a. a. O., nach Akten des Würzburger Staatsarchivs. Vgl. Silbernagl,
a. a. O., S. 185, Anm. 97.

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