- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
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(1914-1935)
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DIE HOFBIBLIOTHEK JULIUS ECHTERS

später nahm Gustav Adolf den Marienberg, der noch Widerstand zu leisten
suchte, mit stürmender Hand. Eine aussergewohnlich reiche Beute fiel in
die Hände der Eroberer, nicht nur die Waffen, Schätze und Vorräte des
festen Schlosses selbst, sondern auch Kostbarkeiten aller Art, auch literarische,
die man beim Herannahen des Feindes auf die Burg geflüchtet hatte, weil
man dort den wertvollsten Besitz am sichersten geborgen glaubte. Die
Hofbibliothek nahm Gustav Adolf für sich in Beschlag und schenkte sie mit
Urkunde vom 6. November 1631 seiner Universität zu Uppsala. Der
Schenkungsbrief1 überweist dahin »die allhie auf dem Schlosse vorhandene Bibliothek
mit aller Zubehör» und beauftragt den Hofprediger Johann (Mathiae), den
späteren Bischof von Strängnäs, mit der Erstellung eines Katalogs und der
Obhut über die Bücher. Der Statthalter des Schlosses wird angewiesen,
ausser dem Magister Johann niemand etwas von den Büchern auszufolgen
und dafür Sorge zu tragen, dass bereits verschleppte Teile wieder
zurückgestellt würden. Von der Überführung der Hofbibliothek nach Schweden
wissen auch zeitgenössische fränkische Berichte zu erzählen. Eine
»Summarische Beschreibung, Welcher gestalten . . . Gustavus Adolphus . .. ins
Franckenland kommen»2 berichtet, dass die überaus stattliche Bibliothek zu
Hof »welche Weyland Herr Bischoff Julius sehr augmentiert... in Schweden
destinirt seyn solle» und dass sie im Bamberger Hof noch »übergeblieben»
sei, d. h. vom Schlosse zunächst in diesen Hof gebracht worden war, in dem
1632 der schwedische Generalkommissär Heussner, 1633 der Kanzler Graf
Oxenstierna Quartier nahm.3 Dem Vorsatzblatte eines heute der Bamberger
Bibliothek gehörigen Juliusbandes hat eine Hand des 17. Jahrhunderts eine
Notiz über seine Bibliothek beigeschrieben,4 die u. a. besagt: »1631 stürmten
die Schweden unsern frawenberg, und ging die ganze Liberay theils zugrund
theil nach Schweden verführet...»

Zwischen der Einnahme des Schlosses und der Ausstellung des
Schenkungsbriefes liegen einige Wochen. Es leuchtet ohne weiteres ein und geht
auch aus den Worten der Urkunde selbst hervor, dass inzwischen vieles
verschleppt war. Nach dem Abzug der Schweden aus Franken im Jahre 1635

1 Nach Anonymi (Andreae Norrelii) in Bibliothecae Upsaliensis Historiam, Regiae
Academiae Upsal. impensis MDCCXLV editam Stricturae. Upsal., S. 6 f. abgedruckt von
F. Leitschuh in Z. f. B., 13 (1896), S. 105. — Neuerdings nach dem Original im
Universitätsarchive zu Uppsala von O. Walde in: Storhetstidens litterära krigsbyten, I (1916), S. 338.

2 In Gropp’s Collectio, III, S. 440, 452.

3 Domherrnhof Massbach, jetzt Institut der englischen Fräulein, Herrnstr. 6; vgl.
Th. Memminger, Wurzburgs Strassen u. Bauten, 2. Aufl. fWürzb. 1921), S. 180.

4 F. Leitschuh, Zur Geschichte des Bücherraubes der Schweden in Wurzburg (in:
Z. /. B., 13 (1896), S. 111).

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