- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XI. 1924 /
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(1914-1935)
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NICOLAUS RUSS’ BOEK VAN DREN STRENGHEN 123

mit Russ immatrikuliert war und von dem wir mit grosser
Wahrscheinlichkeit annehmen können, dass er auch schon vor 1480 der Druckerei der
Rostocker Michaelisbrüder nahe stand. Jedenfalls hat Russ Johann Snell in seiner
Eigenschaft als Drucker gekannt und die Vermutung liegt nahe, dass Russ
sein Werk dem Johann Snell bei dessen Rückkehr nach Lübeck im Jahre
1482 zum Druck mitgegeben habe. Nehmen wir das an, so erhebt sich
sogleich die Frage: Ist Johann Snell denn der Calderinus-Drucker ?

Eine Reihe von Gründen sprechen dafür. H. O. Lange l hat zuerst auf
die im Kannegeterschen Ablassbrief von 1482 verwendete Auszeichnungstype
aufmerksam gemacht (Snells Type 3), die er als die Texttype des
Fliscus-druckers bestimmte und es als wahrscheinlich bezeichnete, dass Snell diese
Type von Fliscusdrucker entliehen habe, da sie nur in diesem einen Druck
Snells verwendet worden sei. Inzwischen haben sich in einem weiteren
Druck Snells zwei Zeilen dieser Type gefunden, nämlich im Bedebock2, und
einzelne Buchstaben fanden sich eingesprengt im Rostocker Fragment des
Lübecker Horariums3. Dadurch wird die Ansicht Lange’s, dass es sich um
eine einmalige Entleihung der Type handelt, hinfällig. Wir können annehmen,
dass Snell selbst Besitzer dieser Type war. Diese Schlussfolgerung
veran-lasste mich, die Richtigkeit der Lange’schen Typenbestimmung nachzuprüfen,
und da ergab sich, dass es nicht die Fliscus- sondern die Calderinustype
ist, die Snell hier angewendet hat. Schon die wenigen Worte, die zur
Vergleichung zur Verfügung stehen, ergeben die Richtigkeit dieser Feststellung.
Auch hierfür ist die oben gegebene Tabelle verwendbar. Da in den
vorhandenen Worten ein B nicht vorkommt, ist hier das a das
Hauptunterscheidungsmerkmal. Beim Fliscusdrucker nimmt der obere Haken des a die
Mitte ein zwischen dem übergrossen Haken des Calderinus-Druckers und dem
auffallend kleinen des Lucas Brandis und des Isidor-Druckers. Die beiden a des
Kannegeterschen Ablassbriefes zeigen deutlich den grossen Haken der
Calderinustype, die ausserdem noch dadurch von der Fliscustype sich unterscheidet,
dass bei ihr die Verdickung der oberen Rundung des Hakens bis nach vorne
durchgeführt ist, während die Verdickung bei der Fliscustype in der Mitte
der Rundung endet. Ferner findet sich auf dem Kannegeterschen
Ablassbrief einmal im Worte Forma das kleine zu hoch stehende r, das für den
Calderinus-Drucker charakteristisch ist. Ebenso ist das v im Ablassbrief und
im Bedebock unten breit, nicht spitz wie stets bei der Fliscustype. Ein

1 H. O. Lange, Analecta bibliographica, S. 15.

2 Collijn in Zeäschr. d. Ver. f. Lüb. Gesch., Bd. 9, S. 309. Lange in NTBB, 1923,
S. 127 ff.

8 NTBB, 1923, S. 152.

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