- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XI. 1924 /
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(1914-1935)
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DER ROLLSTEMPEL UND SEINE INITIALEN 31

aber keine allgemeinere Nachachtung gefunden. Wenn der
Dominikanerbruder Konrad Forster in Nürnberg seit 1434 den von ihm gefertigten
Einbänden des öfteren eine bestimmt datierte Inschrift aufgedruckt hat, so ist
das zwar nicht ganz vereinzelt geblieben, wie der Einband der Margaretha
Schürstabin von Mur aus dem Jahre 1435 und die Einbände des Kaplans
Johann Richenbach aus dem letzten Viertel des XV. Jahrhunderts
beweisen, aber ebenso wenig hat es sich zu einer allgemeineren Gepflogenheit
ausgebildet. Es begegnen uns dann allerdings auch unter den
Einzelstempeln gelegentlich solche, die ein bestimmtes Datum tragen. Aber auch diese
bilden eine seltene Ausnahme, die uns für die Frage nach dem ersten
Auftreten des Rollstempels kaum zu Hilfe zu kommen vermag. Datierte
Rollstempel begegnen uns dagegen erst in den zwanziger Jahren des XVI.
Jahrhunderts und werden erst von 1526 ab häufiger. Nun lassen sich ja ältere
Einbände nicht ganz selten zeitlich und wohl auch örtlich festlegen, durch
Eintragungen, die ihre ersten Besitzer auf den Buchdeckeln angebracht
haben. Allein diese schöne Gepflogenheit beschränkt sich in der Hauptsache
auf die Zeit, in der das gedruckte Buch noch eine verhältnismässig seltene
Neuheit war. Die Eintragungen ermöglichen uns somit wohl häufiger die
Datierung eines mit Einzelstempeln geschmückten Bandes. In der Zeit
dagegen, als der Rollstempel neben dem Einzelstempel aufzutauchen begann,
war das gedruckte und gebundene Buch bereits nicht mehr eine so
kostbare Seltenheit, dass seine Besitzer es der Mühe wert erachtet hätten, von
seinem Ankauf und seiner Ausstattung mit einer dauerhaften Umhüllung
Rechenschaft abzulegen. Gegen das Ende des XV. Jahrhunderts beschränken
sich die Eigentumsvermerke schon mehr und mehr auf die Namen der
Besitzer, und in den immerhin nicht allzu zahlreichen Fällen, in denen deren
Persönlichkeit sich feststellen lässt, bleibt fast immer für die Entstehung
des betreffenden Einbandes zeitlich ein so weiter Spielraum, dass er uns für
die Frage nach dem Aufkommen des Rollstempels kaum etwas zu helfen
vermag.

Immerhin haben sich unter den Forschern auf dem Gebiete des
Bucheinbandes bestimmtere Anschauungen über den Gegenstand herausgebildet.
Wir begegnen in unsern grossen Büchersammlungen so zahlreichen
Wiegendrucken, die sich unverkennbar noch in ihren ursprünglichen Einbänden
befinden, trotzdem aber neben Einzelstempeln so vielfach auch einen mit
Rollstempeln hergestellten Deckelschmuck aufweisen, dass man sich gesagt
hat, der Rollstempel müsse bestimmt bereits um das Jahr 1500 seine
erstmalige Anwendung gefunden haben. Auch die Entwicklung, die er bereits

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