- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång X. 1923 /
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(1914-1935)
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DER ÄLTESTE MISSALDRUCK DES BARTHOLOMAEUS GHOTAN 79

Weale1 kennt davon zwar neun Ausgaben, von diesen stammen aber fünf
erst aus dem XVII. und XVIII. Jahrhundert, und nur einen einzigen Druck
ohne Datum glaubte der Verfasser dem XV. Jahrhundert zuschreiben zu
können. Aber auch diese Anahme hat sich als irrtümlich herausgestellt.
Die von Weale der Zeit um 1482 zugeschriebene Ausgabe der Hof- und
Staatsbibliothek (jetzt Landesbibliothek) in München ist ein Druck des
Renatus Beck in Strassburg und gehört erst der Zeit um 1511 an. Es
gebührt ihm also in Wahrheit erst ein Platz nach der Pariser Ausgabe vom
17. Mai 1508, die Weale an zweiter Stelle aufführt, und das XV.
Jahrhundert wäre nach ihm überhaupt noch mit keinem Druck des
Praemonstra-tenser Missale vertreten. Das Missale von Quedlinburg ist also nicht nur
das älteste, sondern auch das einzige Missale des Praemonstratenser Ordens,
das in die Wiegendruckzeit zurück reicht.

Das Missale ist, wie immer, in zwei Teile geteilt, zwischen die sich
der Kanon einschiebt. Die Einteilung erfolgt aber nicht, wie es später
allgemein üblich geworden ist, in einen Winter- und einen Sommerteil,
sondern in eine pars de tempore und eine pars de sanctis, deren jede in sich
fortlaufende Blattzählung aufweist, die, wie gewöhnlich, dem Kanon fehlt.
Das Missale stimmt darin überein mit dem Magdeburgense von 1480, das
gleichfalls diese ungewöhnlichere Form der Einteilung hat. Der Kalender
ist in zwei Spalten gesetzt, und dadurch auf den 6 Seiten der drei ersten
Blätter untergebracht. Im ersten Teile enden die Lectionen der einzelnen
Sonntage auf Bl. CXXXV. Ihnen folgen zunächst die beiden Messen De
dedicatione ecclesiae und De dedicatione altaris, die bis Bl. CXXXVIIa reichen.
Auf Bl. CXXXVIIb beginnt dann, in Langzeilen gesetzt, das Credo, die
Praepara-menta und endlich die Praefationes der hohen Feste; den Beschluss bildet das
Sanctus auf Bl. CXL b. In den eigentlichen Praefationes ist zwischen dem
Texte je eine Zeile ausgespart für die handschriftliche Eintragung der Noten.
Die nachträgliche Ausfüllung des musikalischen Teiles ist aber nur für die
erste Prefatio in natiuitate domini in gotischer Chroralnotation auf zwei
Linien erfolgt; bei allen übrigen ist der ausgesparte Raum leer geblieben.

Auf Bl. CXL folgt die sechsblättrige unbezeichnete Lage des Kanon.
Es wurde schon erwähnt, dass deren erstes Blatt, auf dem sich vermutlich
das Kanonbild befunden hat, herausgerissen ist, und zwar ist dies in einer
ziemlich rohen Weise geschehen, denn es ist ein ganz unregelmässiger Falz
von wechselnder Breite davon übrig geblieben. Die Beraubung dürfte auch
erst in einem späteren Zeitpunkte statt gefunden haben. Es scheint, dass

1 Bibliographia lüurgica (London 1886), S, 220—222.

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