- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång III. 1916 /
221

(1914-1935)
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DIE FRÜHDRUCKE DES NIEDERDEUTSCHEN PLENARIUM 221

Ausser diesen illustrativen Holzschnitten haben die Ausgaben von 1496
und 1497 noch einen blattgrossen Holzschnitt, darstellend den auferstandenen
Christus, der seinen 12 Jüngern erscheint. Es ist das derselbe Holzschnitt,
dem wir bereits in der Ausgabe des Mohnkopf dru ekers von 1492 begegnet
sind, nur dass hier über der Mitte des Bildes ein gothischer Aufsatz
angebracht ist, in welchem die Taube des heiligen Geistes schwebt. Dieses
Stück ist aber nicht Bestandteil des Stockes, sondern ist von einem besonderen
Stocke abgedruckt, der nur an das Bild angeschoben ist. Und dieser Stock
ist wiederum kein neu geschnittenes Stück, sondern kommt bereits als
Bestandteil verschiedener zusammengesetzter Darstellungen in Ghotan’s grosser
Birgitta-Ausgabe von 1492 vor. Ausser dem eben erwähnten grossen
Holzschnitt kommen noch zwei weitere Übereinstimmungen mit den Ausgaben des
Mohnkopfdruckers hinzu. Im Vorwort sind, wie immer, die vier
Evangelistensymbole dargestellt, und diese sind von denselben Holzstöcken abgedruckt —
eine Beschädigung an dem Adler des Johannes ist dafür vollkommen
beweisend — wie im Plenarium von 1492. Und ebenso sind am Schlüsse des
Bandes die beiden lübischen Wappen von denselben Stöcken abgedruckt, die
1492 zu diesem Zwecke gedient haben. Dagegen fehlen in diesen beiden
Ausgaben die beiden Schilde mit den Mohnköpfen und der Hausmarke, die für
die Verlags artikel des Hans van Ghetelen nach einer Bemerkung in dem Psalter
to Dude geradezu als Druckermarken gelten können.

Unwillkürlich drängt sich bei diesem Sachverhalt die Frage auf, ob man
die Ausgaben von 1496/97 noch als Erzeugnisse der Mohnkopf druckeri
betrachten darf. Dabei muss man sich des Umstandes erinnern, dass im Jahre
1495 die engen Beziehungen der Mohnkopfpresse zur Werkstätte des Matthäus
Brandis offenbar eine Störung erlitten haben. Während bis zu diesem Jahre
alle Erzeugnisse der Mohnkopfdruckerei als Textschrift die Type 2 des Matthäus
Brandis, wenn auch in verschiedenen Varietäten, aufweisen, druckt die Offizin
1495 und 1496 mit der Textschrift des Steffan Arndes, wie sie für die Bibel
von 1494 gedient hat, und 1497—98 den letzten Jahren ihrer nachweislichen
Tätigkeit während der Inkunabelzeit, und auch in den wenigen Drucken des
16. Jahrhunderts bedient sie sich einer auffallend grossen und derben
Textschrift, die sonst nirgends nachweisbar ist. Dazu wird 1496 und 1497, d. h.
also auch schon mit der Arndes-Textschrift, eine Auszeichnungstype
gebraucht, die meiner Ansicht nach identisch ist mit der Schrift, in welcher
in dem mehrerwähnten Graduale Svecicum der den Noten unterlegte Text
gesetzt ist.1 Stilistisch hat diese Schrift mit den Schleswiger Missaltypen des

1 Stockh., Taf. 81, 82.

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