- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång III. 1916 /
207

(1914-1935)
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DIE FRÜHDRUCKE DES NIEDERDEUTSCHEN PLENARIUM 207

DIE FRÜHDRUCKE DES
NIEDERDEUTSCHEN PLENARIUM

Von

KONRAD HAEBLER, Berlin

II.1

AUS DERSELBEN WERKSTÄTTE wie das Ghetelen’sche Plenarium
von 1488 ist im Jahre 1492 eine neue Ausgabe des »Boek der
Prophe-cien, Episteln und Evangelien» hervorgegangen.2
Merkwürdigerweise ist aber auch diese Ausgabe kein Nachdruck der vorhergegangenen,
sondern eine vollkommen neue Bearbeitung. Selbst die biblischen Texte
sind vielfach neu übersetzt, und die Erläuterungen sind vielfach
verändert. Zunächst hat der Herausgeber, als den wir wohl wiederum Hans
van Ghetelen ansehen müssen, denn auch diese Ausgabe trägt am Ende
das Ghetelen-Akrostichon, es für nötig gehalten, in Nachahmung der
Arn-des’schen Ausgabe von 1488 auch für die Mittwoche und Freitage die
biblischen Texte anzuführen. Die dadurch bedingte Erweiterung hat er
einzubringen versucht, indem er ziemlich allgemein bei den Evangelien die
Einführungen weggelassen hat. Er gibt also nach der Überschrift nur den
Text, die kurze Erklärung und die ausführliche Glosse. In dieser letzeren
ist allerdings der Inhalt der früheren vielfach benutzt. Fast immer aber
beginnt die Glosse in anderer Weise und fast immer folgen ihr mit
besonderer Überschrift einzelne umfangreiche Exempel. So hat sie beim dritten
Adventsonntage zwar auch die Geschichten vom Räuber und vom Wucherer,
sie erscheinen aber nicht mehr als Bestandteile der Glosse, sondern als
selbständige Abschnitte. Eine besonders auffallende Erweiterung findet sich in
der Glosse zum 18. Sonntag nach Trinitatis. Diese handelt zunächst, wie
das in der früheren Ausgabe auch der Fall war, von der Liebe zu Gott,
dann kommt ein längeres Exempel von einem Schüler und dann ein höchst
merkwürdiger Abschnitt von vier Spalten Länge mit der Überschrift: »Wo
gud vnde durbar de Kunst der prenterie is». Es ist eine der Ausführungen,
wie sie Hans van Ghetelen verschiedenen von ihm besorgten Ausgaben bei-

1 I s. NTBB, Jahrg. 3 (1916), S. 112—131.

2 Hain 6752. Breslau ÜB.

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