- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång III. 1916 /
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(1914-1935)
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DIE FRÜHDRUCKE DES
NIEDERDEUTSCHEN PLENARIUM

Von

KONRAD HAEBLER, Berlin

I.

UNTER DEN NIEDERDEUTSCHEN SCHRIFTWERKEN, die noch
vor dem Ausgange des 15. Jahrhunderts durch den Druck verbreitet
worden sind, scheint sich das Buch der Evangelien einer ganz
besonderen Beliebtheit erfreut zu haben. Abgesehen von zahlreichen
niederländischen und zwei niederrheinischen Ausgaben, die uns hier nicht näher
beschäftigen sollen, sind nicht weniger als neun niedersächsische Ausgaben
davon vor dem Jahre 1500 veranstaltet worden. Von diesen ist nur eine in
Magdeburg, alle übrigen in Lübeck hergestellt. Nun darf man freilich nicht
glauben, dass es sich bei diesen neun Drucken nur um einen einzigen Text
handelt, der, einmal festgestellt, lediglich immer wieder nachgedruckt worden
sei. Tatsächlich ergibt eine genauere Untersuchung der neun Inkunabeln,
dass es ziemlich lange Zeit gedauert hat, ehe der Text durch fortgesetzte
Verbesserungen und Erweiterungen seine endgiltige Gestalt gewonnen hat,
die dann allerdings noch einige Male fast unverändert in neuen Ausgaben
erschienen ist. Die Drucke sind zum grossen Teil ziemlich selten, so dass es
bisher noch Niemandem möglich gewesen ist, sie alle miteinander zu genauer
Vergleichung zu vereinigen. Eine solche hat aber sowohl nach der
literarischen wie ganz besonders nach der drucktechnischen Seite eine ganze Menge
recht interessanter Tatsachen enthüllt.

Gleich die erste Ausgabe, die wir hier zu erwähnen haben, ist ein bisher
völlig unbekannt gebliebenes Unikum. Es ist ein reines Evangelienbuch,
d. h. es enthält im wesentlichen nur die Festtags-Texte, soweit sie den
Evangelien entnommen sind, zeichnet sich aber aus durch eine recht ausführliche
und umfängliche Glosse. Das seltene Buch ist im Besitz der Bibliothek des
Oberlandesgerichts in Celle und ist erst in allerletzter Zeit einer
wissenschaftlichen Untersuchung zugänglich geworden. Dabei hat sich herausgestellt,
dass es ein Druck des Lucas Brandis in Lübeck ist, hergestellt mit dessen
Type 2. Ohne Zweifel ist es dieser Druck, der in der niederdeutschen Bücher-

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