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282 Sperber : Hálfkenningar.
skjold nefni ok svá, sköfnum
skjóraa fyrstr i rómu.
Hier stellt entweder Hildar blœju, oder bloss Bildar âjtô
uoivov. Auch in Korm. s. 47 und Hardar s. cap. 21 könnte
”brynju” resp. ”tçrgu” ànà uoivov zu verstehen sein.
Was bleibt nun von Bugges Beispielen übrig? Vor
allem die zahlreichen Belege aus den Versen der Víglundar-
saga. Aber diese Strophen, einer verhältnismässig späten Zeit
angehörig, tragen auch in anderer Hinsicht das Gepräge von
Verfallsprodukten. So sind Kenningar wie ”vánar-elds Vig-
lundr” und ”flaustra eims Trausti” in einem ordentlichen Skal-
dengedicht unerhört. Die 5. Zeile in S. 772 hat 3 Reim-
stäbe, und dgl. mehr.
Was die H alfkenningar für ”Frau” betrifft, so glaube
ich darauf aufmerksam machen zu müssen, dass im Edda-
fragment AM 748 (SE. II, 397 ff.) eine |>uia, in der Aus-
drücke aufgezählt werden, die das Grundwort einer Kvenn-
kenning bilden können, die unrichtige Überschrift ”kvenna
heiti ókend” trägt. Ein Zusammenhang zwischen dieser Tat-
sache und den Visur der Viglundarsaga wird dadurch wahr-
scheinlich gemacht, dass das Wort Fiptra, das in Vigl. s.
S. 822 ”Frau” bedeutet, nur noch in der erwähnten þula
(Sn. E. II 490) und in einem Visufjprdungr des Bruders
Arni Laurentiusson (aus dem 14. Jh., vgl. |>orláksson, Ud-
sigt over de norsk-islandske Skjalde), und zwar hier als
Grundwort einer regelrechten Kenning, vorkommt (Sn. E.
II 632).
Die Belege, die nun noch übrigbleiben, sind so wenig
zahlreich, dass man sich kaum wird entschliessen können, in
ihnen einen Beweis für die Existenz von Hálfkenningar zu
sehen. Einige davon sind auch sonst verdächtig wie z. B.
Helg. Hund. I. 9, wo der Ausdruck yn&is ljoma zu berech-
tigten Bedenken Anlass gegeben hat (siehe Detter-Heinzels
Edda, II, 322.)
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