- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Tjugoandra Bandet. Ny följd. Adertonde Bandet. 1906 /
383

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Much: Nekrolog. 383

(1898) die Beschreibung des geistlichen Schauspiels im deutschen
Mittelalter, ein Buch, in dem diese Literaturgattung, wie sich
schon im Titel verrät, nach derselben Methode analysiert wird,
wie sie friiher an der isländischen Saga erprobt worden war, so
dass sich selbst auf einem so fern liegenden Gebiet bemerkbar
macht, wie sehr die Beschäftigung mit dem Nordischen auf
Rein-zels wissenschaftliche Produktion von Einfluss gewesen ist.

Auf dem Boden des Nordischen selbst steht er wieder mit
seiner letzten grossen Publikation, der Eddaausgabe (von 1903),
deren erster Band den Text, deren zweiter den Kommentar
ent-hält. An dieser Ausgabe ist, wie schon friiher an einer von
Hein-zels kleineren Publikationen, Detter mitbeteiligt und zwar — wie
schon dessen friiher erschienener Vgluspákommentar beweist —
keineswegs nur als Handlanger. Wie viel er aber auch
beige-steuert haben mag, jedenfalls stånd er viel zu sehr im Banne der
iiberragenden Persönlichkeit seines Lehrers, als dass nicht das
Werk im Ganzen durchaus den Stempel Heinzelschen Geistes an
sich trÜge. Über den Wert des Buches, das eine Fulle von
Beob-achtungen, die Prucht einer weit Über die germanischen
Literaturen hinausreichenden Belesenheit, in den Dienst der Texterklärung
stellt und viele schöne Einzelergebnisse aufweist, sind alle
Stimmen einig. Anderseits hat man mit Recht an der allzu
konser-vativen Behandlung der Überlieferung und vor allem däran
An-stoss genommen, dass die Ausgabe sich in Text und Anmerkungen
zur Aufgabe macht "die alten Lieder so darzustellen und zu
er-klären, wie sie gebildete Isländer und Norweger am Ende des
dreizehnten öder im vierzehnten Jahrhundert gelesen, verstanden
tmd gewiirdigt haben", also auf den Versuch, die älteste Gestalt
dieser Dichtungen zu ermitteln, von vornherein verzichtet. Es
entsprach aber Heinzels Natur, sich lieber eine Selbstbeschränkung
aufzuerlegen und sich mit der Erstrebung eines näher gelegenen
Zieles zu bescheiden, als sich der Gefahr auszusetzen, «uf dem
Wege zu einem ferneren den Boden der Objektivität unter den
Pussen zu verlieren. Und vielleicht wird gegeniiber allzu
leicht-fertigem Vorwärtsstiirmen auf anderer Seite gerade dieses
Über-mass von Zuriickhaltung dazu beitragen, die Wissenschaft auf den
rechten Mittelweg zu bringen. Jedenfalls aber wird alle zukiinftige
Eddaforschung an die Heinzels anzukniipfen haben.

In der Eddaausgabe sind die Ergebnisse vieljähriger
Sam-melarbeit niedergelegt. Wie wenig sie jedoch för Heinzel selbst
einen Abschluss bedeutete, zeigt ausser seiner Anzeige von
Ge-rings Wörterbuch zu den Liedern der Edda in den Göttingischen
Gelehrten Anzeigen von 1904 die Tatsache, dass er sich zum
Zwecke fortgesetzten Sammelns noch kurz vor seinem Tode einen
Zettelkatalog aller Eddaverse anlegte.

Überhaupt ist er nie miide geworden, Material
zusammen-zutragen, und seine hinterlassenen Aufzeichnnngen, die Über das

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