- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Nittonde Bandet. Ny följd. Femtonde bandet. 1903 /
31

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Boer: Die Béowulfsage. 31

erzählung sagen. Freilich ist Lamissio wie Scéaf (resp. Scyld)
ein unbekannter held. Dieser aber ist tatsächlich, d. h. auch
dem erzähler und den hörern, unbekannt, während nur der
Langobardenkönig nicht weiss, wer jener ist. Beide kommen
aus dem wasser. Den einen aber treibt in wundersamer
weise die flut auf einem schiffe ans land, während der
andere sehr willkürlich aus dem flusse geholt und ohne jedes
wunder vor dem seine brüder treffenden loose der ertränkung
bewahrt wird. Lamissio hat mehr ähnlichkeit mit Moses
als mit Scéaf. — Doch wäre der parallellismus wenigstens
der beachtung wert, wenn das motiv der ankunft des helden
aus dem wasser resp. über meer in der tradition
ausschliesslich in Verbindung mit dem motiv des kampfes wider
was-serdämonen begegnete. Das ist nun aber keineswegs der fall.
Es ist eine allbekannte tatsache, dass erzählungen, welche
der von Scéafs ankunft weit näher stehen als die von
La-missios lebensrettung durch den alten Langobardenkönig, weit
verbreitet sind; schon Leo weist auf c. 131 ff. der |>idreks
saga, wo dasselbe motiv an Siegfried geknüpft erscheint; in
ganz anderem Zusammenhang aber durchaus gleicher form
begegnet es in Hartmans Gregor und an vielen anderen
stellen; auf die grosse ähnlichkeit der sage vom schwanritter mit
der von Scéaf hat schon Grimm (Mythologie4, 306)
hingewiesen.

Auch die Lamissiosage gibt also nicht den geringsten
grund ab, die sagen von Scéaf-Scyld und Béowulf zu einer
zusammenhängenden geschichte zu verbinden, welche eine
einheitliche mythische erklärung erheische. Sogar wenn die
einheit der erzählung eine geschichtliche tatsache wäre, so
würde daraus die mythische einheit beider sagen noch nicht
folgen. Denn die sage hat offenbar eine lange geschichtliche
entwicklung hinter sich, und erst da, wo diese sich nicht
weiter zurückverfolgen lässt, beginnt das unsichere gebiet der
mythologischen deutungsversuche. Und es ist von vornherein

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