- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Fjortonde Bandet. Ny följd. Tionde Bandet. 1898 /
127

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Beiträge zur runenlehre (Theodor von Grienberger) - 3. Erklärung einiger continentalen runeninschriften

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v. Grienberger: Zur runenlehre. 127

geweiht haben kann, wiewol auch hier modificationen bestehen,
die ein völliges zusammenfallen nicht eigentlich zulassen,
erreicht es die dritte bedeutung entschieden nicht und ist
selbst bei religiösen Widmungen unmöglich. Man kann von
einer kirche wol sagen, sie sei der Jungfrau Maria geweiht,
oder von einem denkmal es sei den manen oder dem
andenken eines verstorbenen geweiht, nicht aber ’die kirche ist
der Jungfrau Maria heilig’ oder ’das denkmal ist den manen
des verstorbenen heilig’. Das wäre nach gegenwärtigem
sprachgebrauche ja baarer unsinn.

In sätzen aber wie ’die eule war der Athene heilig’, wo
Athene im dativ des interesses steht, liegt noch die ältere
bedeutung von ’heilig’ gleich ’unverletzlich’ zu grunde.

Diese bedeutung ’unversehrt, unantastbar’ (auch isl.
heilagr 1) ’holy’ 2) ’as a law term (and this is no doubt the
original sense of the word) inviolable, one whose person is
sacred’, Cleasby-Vigfusson) ist jene, auf der unser nhd. heilig als
’sanctus, sacer’ zunächst fusst und zu ihr stimmt noch die
redens-art ’etwas heilig halten’ d. i. ’es nicht antasten, nicht verletzen’.

So früh aber auch das adj. ahd. heilac} ags. AaZ/g, an.
heilagr zu dem begriffe ’sanctus, holy, áj/eog’ gelangt sein
mag, so ist doch weder dieser, noch der logisch
vorausliegende begriff ’unantastbar, unverletzt’ der ursprüngliche, denn
der Zusammenhang mit dem stn. ahd. heil ’salus, omen, bona
fortuna’, isl. heilt stn. ’good luck, happines’, mhd. heil
’gesund-heit, glück1 lehrt, dass germ. *hailagaz zuvörderst nichts anders,
als ’das versehen sein mit heil’ bedeutet, was sich nach zwei
rich-tungen in ’heilbesitzend’, mhd. heilhaft und ’heilbringend’, mhd.
heilbaere differenziert. Ziehen wir nun in betracht, welche
ausgedehnte rolle dem germ. adj. und stn. heil in gruss- und
wunschformein zukommt, wie das (h)eils gothicum der lat. Anthologie,
hails bei Wulfila, ahd. heil wis, ags. hal wes, isl. kom heil^far
Jieilly Jieill sva, krimgot. iel vburt ’sit san um’ d. i. *hailawaurp!
wörtlich ’bonum eventum!’, mhd. einem heiles biten, wünschen.

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