- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Sjätte Bandet. Ny följd. Andra Bandet. 1890 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Ferdinand Detter: Anmälan av Rydberg: Germanisk mythologi

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Sehr wahrscheinlich ist auch die Vermuthung s. 71 dass
die Vorstellung von Hárr, Jafnhárr, Þriđi auf den Hermes
Trismegistus der neuplatonischen Schriften zurückgeht.

Schon mit dem dritten Abschnitte des ersten Theiles
”Urzeit und Patriarchen” beginnen die Identificirungen. Am
kühnsten ist wol der zweite Theil ”die Unterweltmythen”. R. erdichtet
sich hier ganz neue Mythen z. B. s. 310 ff. wird aus der Stelle
her stendr Baldri of brugginn mjǫđr, en ásmegir í ofvæni
(Vegtamskviđa 7) eine ganze Götterkaste, die ásmegir, die in der
Unterwelt hausen sollen, herausconstruiert.

Aber auch hier findet sich manches brauchbare; s. 440 ist
sehr beachtenswerth die Parallele zwischen dem nordischen
Heimdallr und dem indischen Agni, ebenso s. 470 Ymir und
der indische Puruscha. Sehr schön und gewiss richtig ist die
Bemerkung s. 229, dass der Handuvanus Saxos der Andvari der
Heldenlieder sei; der Hinweis auf die Stelle bei Saxo 42
”adortus civitatem Handuvanum cepit, eique redemptionis nomine
corpus suum auro rependendi potestatem fecit, cumque hostem
tollere liceret, spiritu donare maluit; adeo sævitiam clementia
temperabat” ist ganz schlagend vgl. Sigurđarkv. II Prosa und
l—4. Die hübscheste dieser Bemerkungen findet sich s. 665:
Hæđ-cyn, (Beowulf 2435 ff.) ist Höđr, Here-beald sein Bruder, der
durch einen unvorsichtigen Pfeilschuss von Hæđcyn getötet
wird, ist Baldr. Wir haben also hier ganz deutlich den
Baldr-mythus vor uns. Ich bemerke, dass mir mein Lehrer Prof.
Heinzel schon vor langer Zeit dasselbe mitgetheilt hat.

Gegenüber der allgemein im Norden herschenden Ansicht
Bugges hält R. an dem gemeingermanischen Mythus fest, was
ihm einmal das Lob Müllenhoffs D. A. V 72 eingetragen hat.
S. 630 äussert er sich ganz bestimmt, dass wie die Sprachwurzeln
den verschiedenen arischen Sprachen gemeinsam seien, so
auch das gleiche mit den Mythen der Fall sei. Freilich fällt
R. in den entgegengesetzten Fehler, alles nordische auch schon
für gemeingermanisch zu halten, eine Behauptung die erst von
Mythus zu Mythus erwiesen werden muss.

Wäre das Buch nicht etwas ungeniessbar geschrieben, so
stünde bei dem regen Interesse für die heimatlichen Mythen
und bei dem wolverdienten grossen Ansehen R:s im skandinavischen
Norden zu befürchten, dass es als eine Art Lehrbuch
der Mythologie in die weitesten Kreise Eingang finde. Das
wäre allerdings ein Missgriff, denn Rydbergs ”Undersökningar”
sind zum grossen Theile keine streng wissenschaftliche
Behandlung der Mythen, sondern geistreiche Constructionen eines
Dichters. In nächster Zeit wird der zweite Band des R:schen
Werkes erscheinen. Wir hoffen hier R. nach dieser kleinen
Verirrung auf dem rechten Wege zu finden.

Kopenhagen Decemb. 88.                        Ferdinand Detter.
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