Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - VI. Deutero-Jesaja. Der leidende Gottesknecht - 2
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— 186 —
korener, den meine Seele liebt. Ich gab meinen Geist
über ıhn... . Er schreit nicht, er läßt seine Stimme nicht
hören auf den Gassen. Ein geknicktes Rohr bricht er
nicht, einen glimmenden Docht verlöscht er nicht ...
. .. Der Herr rief mich vom Mutterleibe, und er
machte meinen Mund gleich einem scharfen Schwerte
und im Schatten seiner Hand verbarg er mich.
Er machte mich zu einem scharfen Pfeillundinseinem
Köcher versteckte er mich. Und er sprach zu mir:
du bist mein Diener!
Meinen Rücken gab ich den Schlagenden,
und meine Wangen denen, die mich am Barte
zausten. Mein Antlitz verbarg ich nicht vor
Schimpf und Bespeiung.
Doch der Herr, mein Gott, hilft mir. Darum wurde
ich nicht beschämt. Darum machte ich mich hart wie
Kiesel, und ich weiß, daß ich nicht zuschanden werde.
Nahe ist Er, der mich freispricht: Wer will mit mir
rechten? Laßt uns vortreten miteinander! Wer hat
Streit mit mir? Er stelle sich mir! Der Herr, mein
Gott, hilft mir. Wer ist es, der mich zu verurteilen
wagt?
Wer unter euch den Herrn fürchtet und die Stimme
seines Knechtes hört, wer im Finstern gewandelt und
kein Licht hatte — er verlasse sich auf seinen Namen
und stütze sich auf seinen Gott.“
Sobald er seine Weissagung beendigt, ist er wie ver-
stummt. Er entfernt sich still und unbemerkt, wie er
gekommen.
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