Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - III. Jesaia. Der Prophet des ewigen Friedens - 3
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— 82 —
und Hinterlist vergiftet. Kann der Einzelmensch wahr
sein, wenn die Völker lügen ? Können meine Lippen rein
sein, wenn ich unter Völkern mit unreinen Lippen
weile ?
Wie sieht es nach dem Kriege aus? Welcher Zu-
sammenbruch, welche Zerstörung! Die Städte, die dem
Erdboden gleichgemacht wurden, werden wieder auf-
gebaut, die Werte, die zerstört wurden, werden durch
neue ersetzt. Doch wer gibt uns die zerstörte Seele wie-
der, die Reinheit, die besudelt, das Gleichgewicht, das
erschüttert wurde, das stille Glück im wohlgeschützten
Heim? Die Menschen leben wie im Fieberzustand: sie
raffen Geld zusammen, genießen den Tag, essen, trinken,
vergnügen sich. Wer kümmert sich um morgen, wer
fragt nach den tieferen Werten des Lebens, wer be-
müht sich um Ehrlichkeit und seelische Reinheit, was
bedeuten Treuherzigkeit, Zuverlässigkeit, Pflicht! Alt-
modische, abgenützte, sinnlos gewordene Worte! Wir
sind ein nüchternes Geschlecht, ein unbeschwertes Ge-
schlecht, wir leben!
DER JUNGE: Nun ist es mir, als sprächest du von un-
serer Zeit, Meister!
Der ALTE: Nein, mein Sohn, ich spreche von Jesajas
Zeit. Höre, wie er selbst seine Generation schildert, diese
durch die Kriegsgesinnung verderbten Menschen, ihre
Gewinnsucht, ihre wahnsinnige Verschwendung, ihre
Unersättlichkeit:
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