- Project Runeberg -  Der Adel Schwedens (und Finlands). Eine demographische Studie /
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(1903) [MARC] [MARC] Author: Pontus Fahlbeck
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hält Georg Hansens bekannte Arbeit „Die drei
Bevölke-rungsstufen".

Es dürfte überflüssig’ sein, hier über die Theorie Hansens,
sowie über die Kritik, der sie ausgesetzt gewesen ist, zu
berichten. Sein Buch bleibt trotz der schwachen empirischen
Unterlage für den großen Bau (das supponierte Aussterben der
Stadtbevölkerung! und ungeachtet mehrerer großer Mängel desselben
(wie Identifizierung der Stadtbevölkerung mit der höchsten Klasse,
Überschätzung der Stärke des abwärtsgehenden Stromes u. s. w.),
doch stets ein Grenzstein auf dem Wege zu einer tieferen
Einsicht in diese Dinge. Es fehlt indessen noch viel, bis wir so
weit sind. Die folgenden kurzen Bemerkungen machen auch
nicht den Anspruch, etwas anderes zu geben als eine orientierende
Übersicht über den sozialen Umsatz in einer seiner Äußerungen,
nämlich als Standeszirkulation, dem Übergange von einer
Klasse in die andere, oder näher bestimmt, von den niederen
Klassen in die höchste. Wir wollen nur die Erfahrungen, die
das Studium des lebenden wie des ausgestorbenen Adels in dieser
Hinsicht gegeben hat, verwerten.

In der Einleitung oben erinnerten wir bei der Rede vom
Ursprung der Stände und Klassen an den Unterschied zwischen
diesen als soziale Organisationen und als Bevölkerungsgruppen.
Die Stände und Klassen als soziale Bildungen sind durch die
sozialen Aufgaben, sowie durch die Forderung einer
Arbeitsteilung seitens der Kultur hervorgerufen. Die bewußte Tätigkeit
der Individuen hat hierbei eine untergeordnete Rolle gespielt.
Die Stände und Klassen als Bevölkerungsgruppen dagegen sind
Produkte des allgemeinen Konkurrenzkampfes zwischen den
Individuen. Denn auf diesem beruht es, welche Individuen und
Geschlechter sich ursprünglich über die Masse erhoben haben,
und welche dann fortwährend aus dem unteren Lager des Volkes
in die oberen emporsteigen. Die soziale Differenzierung in Stande
und Klassen hat deshalb stets einen inneren Umsatz und eine
innere Bewegung zwischen diesen Klassen im Gefolge. Zwar
haben, wie wir aus der Geschichte wissen alle Aristokratien diese
Bewegung nach Kräften zu hemmen und einzuschränken gesucht.
Die Geschichte lehrt uns aber auch, daß dies niemals gelungen
ist, und zwar aus zwei Gründen: dem unbezwingbaren Streben
der niederen Stände emporzukommen, und dem Aussterben der
alten Geschlechter. Zu allen Zeiten hat somit ein Austausch

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